Antwort für Abdu:
du hast die Religion als Basis, ich aber die Vernunft. Wir werden uns nie verständigen können, weil wir die Welt unterschiedlich sehen und jedes kleine Problem anders bewerten werden. Für dich steht ALLAH an erster Stelle, mir ist der Mensch wichtiger! Dich macht der Glaube so sehr zu einem Sklaven GOTTES, dass jedes kleine rationale Argument es sehr sehr schwer hat, sich in deinen Kopf einzuistern. Aber ein Mensch ist nur dann Mensch, wenn er eine Sprache gebraucht. Die Vernunft wiederrum hat mit " vernehmen" und "Denken" zu tun und basiert auf dem guten Gebrauch der Sprache.
Dein Problem ist, dass du dich durch eine "religiöse" Sprache ernährst (Arabisch), aber du versuchst dein Wirrwarr im Kopf ins Deutsche zu übertragen, d.h du willst dein religiöses Wirrwarr in eine säkulare Sprache übertragen. Ich versthe immer , was du sagen willst, aber deine Sätze sind und bleiben vielen Lesern ein Rätsel. Vielleicht sagt einer von ihnen zum Beispiel, wie kann man die Sprache Kants schreiben, mit einem religiösen Wirrwarr im Kopf. Das es geht, das beweist du ja!
Deutsch ist schon durch die Philosophie säkularisiert, du brauchst sie nicht erneut zu "religiösiern".
Deine Sätze werden für viele immer Fremd bleiben.
Dies nur zu deiner Sprache!

Jetzt antworte ich dir. Ich schreibe ich dir etwas über das Thema,das dir sehr viele Kopfschmerzen bereitet.
Die vorislamische Epoche der Masiren und der Islam, das ist wohl dein großes Problem mit den Masiristen, nicht wahr ?
Einiges grunsätzliches habe ich früher , aber auch heute in der Rubrik " Timuzgha" geschrieben, dort bin gern bereit, mit dir weiter zu diskutieren. Du weißt, ich appelliere nur an deine Vernunft, nicht an deine Religion!

Warum wird die vorislamische Epoche in der Geschichte der Masiren immer wieder erwähnt?
Ich könnte mit einer Gegenfrage antworten, wie zum Beispiel, was stört die Islamisten an der vorislamischen Geschichte der Masiren?
Aber ich verzichte auf das Rhetorische Spiel jetzt.

Ich fasse mich kurz:

Die Geschichte eines Volkes ist die Gesammheit seiner Taten und Handlungen. Wenn ein Volk eine lange Geschichte hat, wie Imazighen, dann ist es wänschenswert, dass jedes masirsiche Kind seine Geschichte von Anfang an kennen würde, damit er seine wahre Identität darin sucht und erblickt!

Wenn du mich jetzt nach Dihya und Kussayla fragt, dann sage ich dir, dass beide für mich, aus der masirischen Perspektive, Nationale Helden sind. Durch sie haben die Araber erfahren, dass es in Nordafrika Politiker und Menschen gab. Du weißt, dass es ein Lieblingsspiel der arabisch-ideologie ist, die Vorislamische Epochen der Menschheit, nicht nur der Masiren, als Ignoranz ( Al-Jahiliya) betrachten. Erst der Islam brachte Licht und Menschheit, nicht wahr! Es war vorher NICHTS, kein Kulturen, keine politischen Organisationen , gar nicht.
Ich finde die Instrumentalisierung von geschichtlichen Taten oder Handlungen, egal welche, haben immer eine Funktion für eine Identität eines Volkes. Das Beispiel mit Dihya kann man sehr gut für die Emanzipation der nordafrikanischen Frau instrumentalisieren. Ihr kampf gegen die arabischen Truppen des Hassan ibn Nuâman wird noch helfen. Ich weiß wirklich nicht, ob du Dihya als Frau ablehnst oder als Masirin oder beides?
Der Rückgriff auf solche historische Figuren bezweckt nur die Stärkung der eigenen langen Identität. Auch die islamische "Identität" greift auf historische Figuren zurück, um ihr Heldentum für den Islam zu instrumentalisieren!Oder ist dieses Prinzip nur den Islamisten vorbehalten?

Was die Konfrontation mit dem Islam angeht, kann ich dir sagen, dass es nur deiner Einbildung und die der Islamisten entspricht. Die richtige Konfrontaion gab es wirklich. Ich weiß, dass die Islamisten solche Erreignisse am liebsten aus allen Gedächtnisse löschen würden, aber einen Krieg zwischen Imazighen und Araber gab es wirklich. Ich weiß, dein Islambild ist sehr verklärend. Denk daran, dass alle vier muslimische Kalifen aus politischen Gründen ermordet wurden! Aus politischen Grübnden!! Die Ermoderung des arabischen Oqba ibn Nafiâ durch Kussayla ist eine historische Tatsache, über die arabische Historiker berichten. Das sind keine Erfindung der Masiristen.
Für dich und deinesgleichen, sind der Orient und der Islam heilig und die besten gesellschaftlichen Modelle für die Zukunft. Ich bin der Meinung, dass die Nordafrikaer und Marokkaner hezte etwas anderes brauchen. Sie müssen sich von ihnen her modernisieren und viele Elemente der arabisch-orientalische Kultur ad acta legen. Imazighen schöpften und nahmen sehr viel vom Orient als der Orient eine Wissenschquelle war. Nun ist der Orient eine Quelle der Despotie und der Rückständigkeit. Nordafrikas Zukunft liegt am Mittelmeeraum, aber darüber schreibe ich zweiten Teil ( sehe Timuzgha).
Ich hoffe, es genügt! Wenn nicht bitte in der Rubrik " Timuzgha" deine Fragen stellen. Ich bin gern bereit auf deine Sorgen einzugehen, erwarte von dir, nicht immer, aber wenigstens hin und wieder, dass dein Gehirn einigen rationalen und vernünftigen Argumente zulässt.

Gruß
Mohand


Tidt n umya!