@Abid,

auch wenn ich nicht mehr viel Zeit habe: Deinem letzten Beitrag kann ich einiges abgewinnen und ich kann die darin enthaltene Kritik auch nachvollziehen. Was du hier als "verwestlichte" oder "frankophile" Schicht beschreibst im Gegensatz zu der muslimischen Bevölkerung, würde ich eher in erster Linie als ein Problem zwischen den armen und reichen Schichten Marokkos auffassen, wobei mir schon klar ist, dass das oft so zusammenfällt, wie du es beschrieben hast. Ich glaube aber, dass du hier zu pauschal urteilst. Es gibt ganz sicher auch Intellektuelle in Marokko, die nicht franko"phil" sind, die einen eigenen Weg suchen, mit mehr Demokratie, aber auch mit verschiedenen Wegen zur marokkanischen Identität, eben nicht "NUR" der islamischen.
Denn das ist mein Problem mit dir und den islamischen Gruppierungen. Meine Sorge ist, dass ihr nichts anderes gelten lasst, als euren islamischen Weg. Und wenn eine PJD davon spricht, die Gesellschaft zu islamisieren, frage ich mich immer noch, was es da zu islamisieren gibt. Du meinst, nicht wahr, die Institutionen islamisieren, die Macht, also die Politik islamisieren. Aber wo auf der Welt hat das zu Positivem geführt? Was geschieht mit den Menschen, für die der Islam nicht viel mehr ist, als einer von mehreren kulturellen Faktoren, eben die Religion ihrer Eltern. Müssen die Marokko dann verlassen? Es ist ja schon jetzt kaum möglich in Marokko öffentlich zu sagen, wenn man Atheist ist.
Aber ich sehe, jetzt führen auch meine Gedanken weg von Tamazight..
Grüße