salam und hallo mohand,


dieses festival zeigt, dass eure thesen ein haufen von quatsch sind, die an der realität völlig vorbeigehen und mehr schaden als aufklärung anrichten. es zeigt auch, dass jene, die euch in diesem forum beklatschen, keine ahnung haben.

schenkt man deinen vielen radikalen bis extremistischen stellungnahmen glauben, müsste eine versammlung von zehntausenden von *imazighen*, die im eigenen land diskriminiert und deren kultur, sprache und identität mit allen repressiven mitteln bekämpft würden, auch noch durch einen staat, welcher nichts anders als eine archaische diktatur sei und dem es an politischer wie historischer legitimität so arg mangelt, gar nicht, oder nur mit verheerenden folgen möglich sein.

ihr irrt euch also und zwar gewaltig.

solche ereignisse sind für uns marokkaner im prinzip eine banalität. im gegenteil zu euren behauptungen sind wir daran gewöhnt, die mazighische sprache, kultur und musik täglich, in unserer familie, im geschäft, im fernsehen, auf der strasse und überall zu erleben und zu geniessen. das neue hier ist, dass wir keine der unzähligen traditionnellen oft folkloristischen veranstaltungen haben, welche u.a. das magere fernsehprogramm täglich bereichern, sondern ein modernes festival, welches kulturpolitisch explizit dem thema gewidmet ist.

telquel berichtet darüber aus aktuellem anlass, wie es mit anderen themen tut und wenn es über das festival von gnawa in essarouira enthusiastisch schreibt, philopshiert keiner über deren diskriminierung, wobei man hierzu effektiv anlass hätte. daraus irgendwie schlüsse zu ziehen, als sei dies nun eine "revolution" zumal für marokkanische medien oder für marokkaner wie mich, ist völliger unsinn.

wer die zeitung le monde und ihre haltung gegenüber marokko kennt, würde in dem artikel eine geradezu lobeshymne zwischen den zeilen lesen. das blatt hätte viel lieber über anti-monarchistische massenunruhen und gewaltige sicherheitsmassnahmen berichtet, stattdessen muss es dem land in spröder und selbstkontrollierter form, soziales frieden bescheinigen, wobei amazigh kateb genau das bestätigt, was ich wie alle marokkaner nicht müde werden, euch zu wiederholen, in marokko herrschen keine algerischen verhältnisse.

marokko braucht extremistisches und dilettantes gedankgut nicht, sondern konstruktive kräfte und hirne, die ihre umgebung und gesellschaft in ihrer realität kennen und erkennen und nicht durch überholte teils faschistoide ideologien gefährlich verzerrt vermitteln.

von jenem "sohn der region", den du erwähnst, solltest du besser lernen, denn das ist ein beispiel, wie man statt mit leeren radikalen parolen, direkt vor ort dinge entwickelt und vorantreibt. merkt dir einen weiteren sohn, hassan aourid, der neuredings wali ernannt wurde und mit sicherheit viel mehr für tamazight tun wird als die schreier a la kabylistan.

schliesslich begrüsse ich teilnehmenr hier nicht mit "hallo genossen". entsprechend ist "azul" nichts mehr als ein künstlicher gruss der mazighisten, den kein marokkaner kennt.


jm