Azul a Jm,
wenn eine Kultur sich erneuert, schafft sie neue Kategorien und damit eine neue Sprache, einverstanden !?
Akzeptierst du endlich "Azul" neben " Salam",auch wenn es sich dabei um eine Wiederbelebung einer alten Begrüßungformel handelt ?? Ich hoffe es !
Dass ist ja schön, was in Agadir zu beobachten ist!
Die Tabuisierung der masirsichen Kultur war ja eine Zeitlang eine Realität und keine Fiktion, selbst der Journalist von le Monde sagt es, wenn man zwischen den Zeilen lesen will.
Auch www.telquel.com berichtet darüber und über die neue Dynamik der Masirsiten, aber aus einer anderen Perspektive!
Der Regionalrat der Souss-Region wird seit kurzem von einem Sohn aus der Region geführt, und seitdem er an der Spitze der Region ist, versucht er die masirsiche Kultur sichtbar zu machen. Und wenn die politischen Rahmenbedingungen noch mehr Entfaltungsmöglichkeiten für diese Kultur zuliessen, würden wir ein masirisches Festival nicht als " Revolution" oder als "ein ausergewöhnliches Erreignis" in allen Zeitungen bejubeln, sondern wir werden sie als etwas selbtsverständliches und natürliches empfinden, was mit uns zu tun hat! Aber weil die masirsiche Kultur jahre lang in den Exotismus gedrägt wurden und als mittelalterliche Kultur dargestellt wurde, empfinden nun viele Marokkaner, auch du, diese Festivals als eine " Revolution"! So selbstverständlich ist es auch bei dir nicht!
und seit dem die politischen regionalen Institutionen und Organisationen der Souss-Region endlich von Menschen aus der Region geführt werden, wird die masirische Kultur schrittweise sichtbar für alle!

Jahre lang wurde sie folklorisiert, aber sei sicher, ein Musikfestival allein, er kann so groß sein wie es will, kann und wird eine Identität, wie die masirische, nicht fördern. Es kann sie bekannt machen und für den Tourismus in Souss oder im Norden instrumentalisieren, aber nur eine verfassungsrechtliche Anerkennung dafür sorgeh, dass diese Identität geschützt und die Zukunft entwickelt werden.
Der marokkanische Staat hatte von Anfang an, die masirsiche Kultur nicht gefördert: wenn man eine Identität und Kultur begraben will, schweigt man darüber! Man muss sie gar nicht verbieten, es reicht, wenn eine andere Kulturpolitik ( Arabisierung) durchgesetzt wird. Das Schweigen bzw. Die Nicht-Förderung beduetet den Tod! Und der Staat schwieg darüber, wenn er sie nicht folklorisiert hat, mit der Hoffnung, dass ihre Träger sie eines Tages liegen lassen und vergessen: Zum Teil ist ihm das gelungen!
Aber dank der Masiristen, gewinnt diese Identität ihre natürliczhen Räume und Plätze wieder, und wenn ein Festival wie Timitar oder in Fes nach Jahren des kulturellen Wirwarrs die masirische Kultur wieder-entdecken, dann deshalb, weil diese Kultur einen starken Potential und Gewicht hat, die zur Entwicklung des Landes sehr viel beizragen können.
Der Name des Festivals "Timitar" ist der Titel der ersten Gedichtsammlung des großen Poeten aus Souss Ali Azayku, es bedeutet "Zeichen", aber ein "Zeichen" ist nur ein " Zeichen" wie der Poet in seinem Gedicht sagt, es kommt für tamazight auf die Tat an und nicht auf das Zeichen!! Und für Tamazight muss etwas getan werden, auf höchster Ebene, versteht sich. Die Gedichte von Azayku wurden während des Festivals vorgetragen, ich hoffe, viele haben sie auch verstanden!

Gruß
Amya ist Mohand, weil er manchmal die Passworte vergisst!