hallo,

ich war im begriff dir, auf das andere posting zu antworten.

>> Die Angriffe von Jm, soweit ich alles überblicke, sind eher gegen die Art und Weise wie die masirsiche Identität verteidigt wird und gar nicht, dagegen, dass sie an sich verteidigt werden soll.

das ist sehr richtig ! und es ist die pflicht eines jeden marokkaners seine identität zu schützen und gerade an ihren schwachen stellen zu stützen. dies gilt für mazighophone wie für arabophone marokkaner, für muslims wie für atheisten oder laizisten.

in dieser hinsicht war ich extrem froh - wie man dem staat gegenüber nun auch stehen mag - als das grosse mazighische festival in fes und nicht wie üblich in den höhen des atlas organisert wurde: es sind die arabophonen eliten, die dadurch an einen wichtigen und bislang vegessenen und vernachlässigten aspekt ihrer identität erinnert werden: wenn der rabophone nicht zu tamazight kommt, kommt tamazight zum arabophonen.

>> Wie soll diese Identität in Marokko verteidigt werden ? Nichts tun ? Und dem Staat alles überlassen ? Keine eigene Initiativen ergreifen ! Welches Politikverständnis ist das bloss?

es beginnt damit, dass man endlich die ethnizitische und speratisistische ideologie verwirft und ablegt und anschluss und verankerung in der gesellschaft sucht und wieder findet.

die marokkanische bevölkerung wiederholt beispielsweise stets, dass sie keine "algerischen verhältnisse" in marokko haben will und hält an ihrer religion fest. dass sind dinge, die man, egal welcher religiösen oder politischen überzeugung man ist, nicht ignorieren darf und mit höchster vorsicht und einfühlungsvermögen handhaben muss, denn nichts ist schlimmer als die eigene bevölkerung zu brüskieren, wenn man für eine sache plädieren will.

damit ist verbunden, dass man pragmatisch und konstruktiv mit der realität umgeht, das alte überholte radikale denken hinter sich lässt und auf positive schritte, initiativen und erfolge aufbaut, auch wenn sie vom staat kommen. damit macht man sich populär, womit man wiederum die offiziellen institutionen unter druck setzt. so gesehen war der rücktritt der 7 ircam-mitglieder ein schuss nach hinten und für die öffentliche meinung ohne effekt.

damit sind natürlich u.a. eine neue interpretation der geschichte und der politischen lage sowie eine nüchternere gesellschaftsanalyse verbunden. ideologien die auf affekt, populismen und feindbilder bauen, haben nicht nur ihre grenzen, sondern sind sehr schädlich.

zwei rasche beispiele, um dem eine konkrete note zu geben:

- der nächste "weltkongress" der mazighisten wird offenbar in nador organisiert. doch was unternehmen die berberisten, um mit den offiziellen stellen den dialog zu behalten und dieses event der bevölkerung als notwendig und konstruktiv für marokko zu vermitteln ? wissend, dass dieser kongress von kabylen beherrscht wird ? wie kann man sicherstellen und der marokkanischen öffentlichkeit versichern, dass keiner danach für die unabhängigkeit der sahara oder die autonomie der rif-region schreit ? wie kann garantiert werden, dass nichts geschieht, was

- die audiovisuelle landschaft in marokko entwickelt sich radikal aber leise in marokko. die islamisten der pjd konnten zeigen, dass sie die neuen strutkturen eroflgreich für sich funktionieren können. wo sind die berberisten ? warum nicht instanzen wie die haca (haute autorité de la communication audiovisuelle) aufsuchen, konstruktive lösungen und kleine schritte vorschlagen, statt in der welt kapitluativ zu schreien, dass der könig doof ist und staat ein tamazight-tv ablehnt ?

überhaupt ist viel zu tun. die berberisten konnten durch ihre schreie zamazight zwar auf der poltischen agenda halten, doch die schäden drohen gewichtiger zu werden und mit der zeit kann es langweilig werden, wenn nicht rechtzeitig und vernünftig gehandelt wird.

gruss
jm