@Itrindades
Danke übrigens für die Übersetzungen - oder legst du mir das jetzt wieder als Meinungswechsel aus?


@Karim

"... Das Ergebnis ist, dass das Kind nun 4 Sprachen kann."

Das hört sich für mich nach verdammt ehrgeizigen Eltern an, die in ihre Kinder alles mögliche hineintrichtern wollen. Mehrsprachigkeit ist kein ganz so leichtes Thema, man muss sich schon ein wenig genauer damit beschäftigen. Wenn Mehrsprachigkeit gelingt ist sie natürlich für die betreffende Person von Vorteil. Aber prozentual gesehen überwiegen leider in Deutschland die Fälle "misslungener" Mehrsprachigkeit (Halbsprachigkeit hat Izem das wohl genannt). Ein Kind mit einer dritten Sprache in frühem Stadium zu konfrontieren, sollte wohl bedacht sein. Ich finde es in der Regel am Besten, wenn das Kind einer "natürlichen" sprachlichen Umgebung ausgesetzt ist. Das heißt jedes Elternteil spricht in seiner Muttersprache (und möglichst nur und ausschließlich in dieser Sprache, ohne die Sprachen zu mischen). Dadurch kann das Kind schnell begreifen: eine Bezugsperson, eine Sprache. Wenn freilich die Umgebungssprache eine dritte ist (also bspw. Vater arabisch-, Mutter tamazight-sprachig, Leben in Deutschland) sollte das Kind möglichst früh in eine deutschsprachige Kinderbetreuung (Tagesmutter/Kindergarten o.ä.). Wichtig ist, dass das Kind begreift, dass es sich um unterschiedliche Sprachen handelt (dafür sind z.B. zweisprachige Kinderbücher gut).

"Ein weiterer Effekt ist bei Kindern die 2 sprachig aufwachsen, dass diese vorrangig in Kindergärten aufgenommen werden, damit vor allen deutsch erlernt werden kann."

Ich weiß nicht wie es bei euch in München ist, aber für Düsseldorf kann ich nur sagen: da träumst du aber! Um einen Kindergartenplatz muss man in Deutschland hart kämpfen.

Ich will natürlich nicht generell in Abrede stellen, dass das Projekt Drei- oder sogar Viersprachigkeit gelingen kann (Cyrenaika scheint ja ein guter Gegenbeweis zu sein), aber man sollte sich als Eltern zumindest Gedanken darum machen, wie man das Ganze angeht. Mit einem wilden Drauflossprechen, mal in der einen, mal in einer anderen Sprache oder dann sogar in einer dritten oder vierten (wie ich es leider oft genug in Familien erlebt habe) riskiert man eine Sprachverzögerung oder Verwirrung beim Kind.


@Izem,
ich will ja nicht drängeln. Aber wo bleibt mein versprochenes Märchen (eine kleine Anekdote würde es auch schon tun)?

Gruß