Hallo Zusammen
Hallo Elissa,
Tamazight hat in Marokko und hierzulande auch mit dem Brot-Verdienen zu tun. Solange Tamazight keine Staatsprache ist, durch die ( wie das Arabische , Französische usw...) man sein Brot verdienen kann, bleibt alles beim alten. Tamazight muss eine Brotsprache werden.
Viele wissen nicht, dass durch die kontrollierte Einführung des Tamazight neue Arbeitsplätze geschaffen für viele Lehrer/Programierer geschaffen wurden.
Viele Lehrer in Marokko würden ja sofort mit Tamazight anfangen, aber sie dürfen nicht, weil die Zielsprache nicht Tamazight, sondern Arabisch ist ( Es steht in der neuen Bildungscharta wörtlich so !: Tamazight soll nur die Erlernung des Arabischen erleichtern !)
Die meisten Anhänger der masirsichen Kulturbewegung sind Französich- und/oder Arabischlehrer und kennen die Probleme sehr genau.
Selbst die neue Einführung des Tamazight in das Schulsystem sollte kostenlos sein. Der Staat will dafür kein Geld ausgeben ! Die Steuerzahler (darunter die Masirophone ) finanzieren ihre kulturelle Entfremdung.
Für das Französisch und Arabische wird man bezahlt! Für Tamazight gibt es kein Cent.
Und dann fragt man, warum es keine Tamazight-Lehrer geben kann?
Ich argumentiere so, weil ich an Lösungen der marokkanischen Mehrsprachigkeit interessiert bin.

Für Deutschland und Europa stellt sich das Problem anders dar:
Die Herkunfstländer der Migranten sind sehr daran interessiert, ihre " Subjekte" und " wichtige Geldquellen" nicht zu verlieren. Die neue Strategie heisst ja : durch den Islamunterricht/Imame/Arabischlehrer soll die religiöse Identität erhalten bleiben, damit der Kontakt zwischen Muuter- und Gastsland nicht verloren geht.
Das Problem ist aber:
Sie haben eine komische Auffassung von Identität!
Die neue Heimat will assimilieren und verkennt wie wichtig, die erste Sprache/Identität für eine gelungene Integration ist!
Der Muttersprachliche Ergänzungsunterricht soll abgeschafft werden, weil die Machthaber erkannt haben, das die Sprache der Faktor schlechthin, der eine Identität begründet und Bindungen fördert. Und da man Bindungen zu Deutschland erreichen will, soll es Islamunterricht und vielleicht auch noch marokkanische Landeskunde in deutscher Sprache geben und nicht in arabischer oder masirsicher Sprache.

Zu Sog. Oraliteratur und Imazighen:
dieser Punkt hat mit einer Ideologie zu tun, auf die ich kurz eigehen möchte :

Das Sprechen ist das natürlichste in jeder Kultur. Die Schrift ist ja nur eine spätere Erfidung. Imazighen haben eine Schriftkultur gehabt, die durch ihre Geschichte erklärbar ist, sonst hätten wir ja keine Tifnagh-Schrift, die ja mindest 5000 Jahre alt ist !!
Auch die sog. afrikanische Kultur ist ja nicht nur Mündlich !! Die Afrikaner besassen auch Schriftdokumente !

Die meisten Geschichten, die ich von meiner Mutter und Großmutter gehört habe, sind Teil einer Mythologie, die immer noch lebendig ist. Und es ist eine faszinierende Welt gewesen. Damit bin ich aufgewachsen! Die Mütter aus dem Rif oder anderswo, die ohne Fernsehen aufgewachsen sind, müssten auch viele Geschichte, Mythen und Märchen kennen. Frag mal die eine oder andere Mutter und dann wirst du einige Fabeln hören über : Uschen / Ayyur/Aggur / Taziri / Igenna / Tasllit n waman / Nunja usw...