danke mohand für deine ausführungen! ich als aussenstehender, der zwar einiges von der geschichte nordafrikas kennt, aber eben nicht die details, stelle jetzt noch einmal das ergebnis (für mich) fest:

die berber nordafrikas haben sich, anders wie in anderen ländern (türkei, persien) den arabischen "okkupanten" unterworfen. dabei ist es historisch ja sehr gut möglich, dass die aus andalusien zurückstömenden araber noch ihren teil dazu beigetragen haben, die heimische bevölkerung zu unterwerfen und zu arabisieren. schlicht gesagt: nachdem die mauren sich aus spanien zurückziehen mussten, wurde ihnen marokko zur neuen heimat. mit allen konsequenzen für die dort lebenden menschen.

nun sage ich einmal: die araber trafen in marokko auf eine bäuerliche, wenig strukturierte gesellschaft. sie konnten also ihre werte und ihre kultur ohne grossen widerstand durchsetzen. dies war in persien - eine hochkultur - so nicht möglich! daher vielleicht die parallelität von sprache und kultur im islamischen persien. diese persische - vorislamische - kultur hat sozusagen eine andere - die islamische - kultur "adaptiert", ohne die eigene kultur aufzugeben.

so, hier höre ich ersteinmal auf, denn das thema ist wirklich schwierig. denn es geht um die identität eines volkes, die sich nicht zuletzt in ihrer sprache manifestiert. nun habe ich aber verstanden, dass es *das* tamazight nie gab, sondern -gemäss der geografischen situation marokkos - verschiedene ausprägungen der sprache gegeben hat (dialekte?).

auch die sprache martin luthers als manifestation einer "nationalen" deutschen sprache hätte sich nicht durchgesetzt, wenn nicht die protestantischen mächte europas (schweden etc.) die politischen mittel gehabt hätten, diese sprache als "verbindlich" zu betrachten. diese normierung von sprache birgt aber gleichzeitig die gefahr, dass lebenswirklichkeiten, die sich in sprache niederschlagen, verloren gehen.

wie gesagt: ich bleibe am ball!

Jocim