eigentlich möchte ich euren "streit" gern verstehen. das ist aber für einen aussenstehenden schwierig. worum geht es? der eine sagt, marokko sei eine multikulturelle gesellschaft, in der verschiedene "rassen" (berber, araber) miteinander leben, im wesentlichen verbunden durch den islamischen glauben? habe ich das richtig verstanden?

der andere sagt, dass die berber die "ureinwohner" marokkos sind, denen von den arabern glaube und kultur aufgezwungen wurde.

habe ich das richtig verstanden?

den arabern wird von der einen seite vorgeworfen, dass sie die kulur der berber unterdrückt haben, um ihre kultur zu installieren.

was nun fordern die berber? dass der staat marokko ihre sprache als amtssprache und in den schulen anerkennt? dass sie ihre kultur und traditionen ohne einschränkung leben können?

können sie das alles heute nicht? ich frage, weil ich es nicht weiss!

lehnen die berber (imazighen) gar den islam ab, weil er ihnen aufgezwungen wurde? lehnen sie den staat ab, weil er ihnen sozusagen übergestülpt wurde? wollen sie soetwas wie einen autonomie-status, wie zb. die basken in spanien? oder suchen sie nach einer trennung von marokko, wie es in der kabylei gegenüber algerien geschieht? dort entsteht zur zeit eine selbstverwaltung der dörfer, die eine zentralgewalt nicht anerkennt.

ist es das, was euch so erbittert streiten lässt?

es wäre für einen aussenstehenden wie mich sehr wichtig, auf diese fragen antwort zu erhalten, auch wenn sie euch naiv erscheinen mögen und ohne tiefere kenntnis des sachverhalts.

aber ich sagte es ja schon einmal. dieses forum wird von marokkanern *und* deutschen gelesen. bitte setzt uns in den stand, das problem zu erkennen und zu bewerten. danke!

Jocim