ich kenne die konflikte und probleme der berber bzw. der kabylei nicht. ich weiss aber, dass es tradition im marokkanischen königshaus ist, dass der regent eine berberin zur frau nimmt.auch der hof in rabat praktiziert die berberischen traditionen.

anders als in algerien, wo die kabylei vor allen aus wirtschaftlichen gründen nicht wirlich wahrgenommen wird, (eine strukturschwache gegend), bemüht sich doch der marokkanische staat gerade darum, k e i n ausschliesslich arabischer staat zu sein. werden denn die berber in marokko wirlich so an den rand der gesellschaft gedrängt? dominiert der arabische einfluss in königshaus und pollitk wirklich so, dass berber sich unterdrückt fühlen müssen.

algerien hat das thamzight als amtssprache anerkannt. ist dies auch ein problem in marokko? ich kann mir ja vorstellen, dass berber, die keine möglichkeit haben, die schule zu besuchen, auch nicht arabisch oder französisch lernen können. es bleibt ihnen dann "nur" ihre berber-sprache. ist es dann vielleicht nicht eher ein soziales problem: keinen zugang zu erhalten zu bildungseinrichtungen....schulen, etc.?

ich könnte mir vorstellen, dass es gerade im hohen atlas, oder im süden marokkos grosse probleme gibt.

aber eines scheint mir doch auch sehr wichtig zu sein: wer in europa oder sonst wo kein englisch spricht, wird über kurz oder lang weg sein vom fenster. wenn ich englisch spreche, dann verrate ich doch nicht meine kultur!

es muss doch um eine gemeinsame sprache der marokkaner gehen. ihre zweite sprache sollte dann aber unbedingt das englische sein. alle kommunikationstechnik läuft in dieser sprache! wer heute als junger mensch meint, das englische nicht lernen zu müssen, ist irgendwann hoffnungslos abgehängt, will sagen, hat keine chance, an der welt-kommunikation teilzunehmen.ist damit von vielen informationen einfach ausgeschlossen. was auch für seinen berufswunsch fatale folgen haben wird.

arabisch als universelle sprache, französisch als amtssprache, englisch als sprache, um den kontakt zur welt zu halten, tamazight als sprache der eltern und grosseltern (die sprache der heimat und kultur!).

ich bin kein freund der "globalisierung". im sprachlichen bereich bin ich allerdings sehr dafür. aber ohne unser muttersprachliches idiom aufzugeben...das ist klar. denn nur das schaffft vertrauen und identität...

da hat sich rolf mal wieder in ein heikles thema verannt. egal, vielleicht bekommt er ja doch eine antwort, die seine neugier befriedigt. :o)

rolf