Joseph: Zuerst möchte ich Dich für deine beiden schönen Beiträge danken, erlaub mir bitte zu sagen, die Tätovierung der Frauen war und ist keine Berber-Angelegenheiten sondern sie bezeichnete die Zugehörigkeit der Frau zu einem Stamm. In meiner Familie gab es eine Frau die eine Tätovierung trug. Mein Opa trug einen Turban obwohl wir mit große Sicherheit keine Berber sind. Die Leute in den großen Städten sind nicht alle Araber und sind auch wie überall auf der Welt weniger Traditionsverbunden als aufs Land.
Die Städte sind gut geteilt unter den verschiedenen Volksgruppen. Du findest in Stadt-peripherien Leute aus alle Region des landes, meine Mitschüler in Casablanca waren gut gemischt aus den 4 Himmelsrichtungen. Hänzeleien gab es genug, aber nicht wegen Rifi oder soussi sondern weil wir noch jung waren. Das Klichee Berber werden in großstädten nicht akzeptiert ist falsch. Allgemein haben die Leute aus dem Land (aus den Atlas oder aus Doukkala) Schwierigkeiten wenn sie in den Städten ziehen.
In den 80er hatte die Bank BMAO einen Kunden abgelehnt weil er kein berber war der hat sie angeklagt seitdem zwang Man die Bank Ihre Geschäft-politik zu ändern! In der Gemeinde AinSebaa -Casablanca- wurde eine Person aus der Stadtrat wegen Beleidigung suspendiert weil sie einen Berber "Chelh" nannte (das ist eine Beleidigung). Zu den reichsten Männer Marokkos gehören auch viele Berber. Also bitte: die Berber sind keine Chiapas oder Kurden oder was weiß ich noch sie wurden auch nicht "exportiert" für Amzal und Umniya: Rif und Souss waren in den 60er Jahren relativ ärmer als AlGharb oder Chaouia, deshalb wurden von dort Gastarbeiter für Europa recrutiert. Heute sieht das anders aus.