mit radikalen berberphonen in marokko sind berberstämmige marokkaner gemeint, die wahrscheinlich von einem marokko der berber wie zur zeit von der algerischen kussaila lange vor der ankunft der arabischen heere träumen und folgerichtig die dominanz der arabischen kultur und sprache und damit auch der arabienstämmigen marokkaner und deren stellung im lande nicht nur in frage stellen, sondern grundsätzlich ablehnen.

die spannungen zwischen berberen aus nordmarokkos und der zentralmacht sind mir bekannt. sie beginnen ja nicht mit den aufständen von 1959, sondern gehen ja jahrhunderte zurück. die ganze politik des sultans moulay ismail im ausgehenden 17.jh. konzentrierte sich auf die niederschlagung der berberstämme der " Galiin" im pastoralen nordosten marokkos.deshalb auch die verlagerung des regierungssitz nach meknes un der einsatz der schwarzen sklaven in die sultansarmee.
diese beiden eckpfeile jüngster marokkanischer geschichte zeigen zwar die spannungen, erklären aber nicht, wieso und warum derartige spannungen gab. ( ein beliebtes diskussionsthema bei historikern )
wichtig ist aber, diese spannungen waren nicht zwischen den berbern aus dem norden und dem üblichen marokko, wie der nordmarokkanisch verheiratete rainer suggeriert, sondern zwischen berberstämmen und der zentralmacht des sultans. viele historiker verweisen diesbezüglich auf den gegensatz zwischen blad sibba und blad al makhzen und wie dieser gegensatz als die treibende kraft marokkanischer geschichte.

mit seiner reise in den norden kurz nach seiner investitur wollte M6 zeigen, dass er der König marokkos ist. dies signal kann man natürlich unterschiedlich deuten. eins ist dabei klar: für M6 ist der norden nicht mehr das verfluchte gebiet der monarchie, wie sein vater vielleicht vermittelte.

spannung zwischen berbern und arabern als normaler alltag abzutun und sie so hinzunehmen würden die engagierten berberphonen nicht so einfach akzeptieren.
dieser normale alltag besteht aus einem puzzel von dem berber, wo er als der geizige, arbeitsfähige, gewohnheitsrechtbewußte usw. vorgestellt wird. diese bild von dem berber finden schon in der literatur der kolonialethnologen. diese literatur hat bekannterweise die politik der teile und herrsche der franzosen vorbereitet, die später 1930 in dem berberdahir form angenommen hat. die folgen davon brauche ich hier nicht zu erwähnen.

die berber nehmen doch die politik ernst und handeln in marokko bewußt. ob die masse im hochatlas weiß, wer der premier ist, die sgilt auch für die mehrheit der marokkoner. das politische bewußtsein ist sehr stark ausgeprägt bei den berbern. es ist ja auch historisch gewachsen. man sollte nicht vergesseh, dass drei dynastien berberstämmig waren und vom 10 bis zum 15 jh. die politischen geschicke in marokko betsimmten. die zweite davon al mowahiden haben zeitweise das berberische als amtssprache eingeführt.
ich würde fast behaupten, dass die oppositinelle kultur in marokko das werk der berberstämmigen schlichhin ist.

der berber als touristsiche attraktion und sinnbild für den ewigglücklichen wilden, wie sich das bei josef anhört, ist ein teil der marketingsstrategie der tourismusbranche. heir tanzt der berber, singt der berber, bedient der berber und und...

die farnzosen haben damit angefangen, den berber als arbeitskraft ins ausland zu exporteiren. viele nordmarokkaner wurden ende der 60er jahre von franzosen an die deutsche industrie weirtervermittelt.

es gibt bereit oder sogar zuviel berberischsprechende marokkanische beamten in den behörden marokkos in europa, aber auch in den banken.

für heute erst aml genug.