nun, erika hat es erwähnt und ich sagte es auch schon: der stil, in dem das buch geschrieben hat, ist dem thema leider nicht angemessen. möglicherweise ist hier aber auch die deutsche übersetzung einfach "scchlampig" gewesen.

keiner, der dieses buch liest, wird erwarten, ein postkarten-panorma marokkos zu erhalten. im gegenteil: wer dieses buch liest, sucht informationen zu den hintergründen der politik in marokko. ich verstehe nicht ganz, warum du sagst, dies sei kein poltisches buch.

dann: je mehr stimmen zu den verletzungen der menschenrechte während der herrschaft hassans zu hören sind, desto besser. es ist eben erst heute möglich, diese tatsachen als das zu benennen was sie sind: schreiendes, unmenschliches unrecht.

mit schaudern lese ich, wie rachsucht und unerbittlichkeit diese familie heimgesucht haben. wie eine frau und ihre kinder um ihr leben gebracht wurden. man wollte sie nicht töten, aber langsam sterben lassen.

ich kann deinen hinweis gut verstehen, dass es hier um das "symbol" ging, das mit allen mitteln bekämpft wurde. das "symbol" war die kritik an der herrschaft des marokkanischen königs. darum sollte die erinnerung an die familie ausgelöscht werden, damit nichts mehr erinnert an den aufschrei gegen despotismus und tyrannei.

es ist wirklich zu hoffen, wenn dieses dunkele kapitel marokkos bald aufgearbeitet wird. man wird die schatten der vergangenheit nur los, wenn man sich ihnen stellt.

rolf (der das buch immer nur in kleinen abschnitten lesen kann, weil es von einer barbarei berichtet, die ihm angst macht!)