Aliyam Aliyam....Muttern wie diese

Ich habe sie immer bewundert wie sie das Ganze managt, wie sie aus einem Topf mehr rausholte und in mehreren Teller verteilte.
Ihre Hände waren Hart und Zart gleichzeitig, Das backen des Brotes auf offene Feuer hat ihre Haut feuerfest gemacht.
Das Kalte Wasser in Wintermonaten hat ihr Gesicht und meiner für immer Trocken gemacht.
Sie kennte sich in ihre kleine Welt bestens aus und dennoch wenn Sie einen Schritt nach außen wagte schien mir jedesmal einen Abenteuer für Sie zu sein.
Sie hat mich gewürgt bis ich fast unmächtigt wurde und hielt mich danach in ihre arme fest und weinte.
Ihre Stimme am Morgengrauen hat mich aus meinen Träume und meinen schlaf gerissen.
Ihre Geruch strahle Wärme und Geborgenheit aus, Ihre Zähne vielen mit der Zeit raus und dennoch waren ihre Küsse einmalig und sanft.
Ich habe mich jedesmal gefragt was wohl in ihren Kopf vorgeht ob sie auch mal Träume hätte.
Wenn sie lachte, lachte ihre Gesicht und ihre Augen selbst wenn Sie hinterm Gesichtsschleier versteckt sind.
Ihre Sorge galt nur den Tag und einen geregelten mal vorzubereiten, das nähen war das einzige was über diesen Rahmen hinausging.
Jedesmal wenn sich Besuch ankündigte oder einfach aus heiterem Himmel bei uns auftauchte hat sie versucht ihren Kummer für eine weile zu ignorieren und zu verstecken.
Als ich das Wort Polygamie zum ersten mal las, versuchte ich das bei mir zu rechtfertigen mich in ihre Haut zu versetzen und in ihren Alltag hinein zu wandern.
Keine Religion der Welt kann Menschengefühle ersetzen, es war selbstverständlich für sie wie das Brotbacken jeden Morgen. Ihre Herz und ihre Seele mußte sie zuerst ihren Mann, mein Vater und dann ihren Gott anvertrauen.
Ich war meinen Leben lang neugierig darauf wie sie wohl als 14 Jährige einfach den Platz wechselte aber nicht die Art, das Wasser statt aus dem Brunnen durch einen Wasser Hahn zu holen, statt ihren Vater plötzlich einen fremden zu dienen den man Mann nannte.
Sie wußte nicht was Polygamie bedeutet, sonst hätte sie das bei ihren ersten Herrn, ihre Vater, bemängelt.
Wenn Sie nachmittag ihre übliche erste Pause ablegte und sich zum Mittagsschlaf begab herrschte warme Stille im Haus, die aufgeräumte Küche schien auch sich zu erholen .
Wenn sie ihren Kopftuch ablegte und ihre Haare kämmte war sie allein und tat sie endlich was für sich selbst, und vielleicht auch den Mann imponieren den sie sich nicht ausgesucht hat aber dennoch mit eine andere teilen mußte.

© Mo/00


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