Hallo Bilal,

Das Gerücht der europäischen Deserteure hält sich so hartnäckig, es scheint diverse historische Beweise dafür zu geben. Mir geht es nicht um Recht behalten, ich will Wahrheit.

Ich glaube, dieses Buch muß ich auch Mal lesen:

Dirk Sasse: Franzosen, Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921–1926. Spekulanten und Sympathisanten, Deserteure und Hasardeure im Dienste Abdelkrims. in: Pariser Historische Studien Bd. 7, R. Oldenbourg Verlag, München 2006, ISBN 3-486-57983-5.

Bereits während des 1. Weltkrieges waren im kaiserlichen Auftrag deutsche Agenten zur Unterstützung der Rifkabylen mit auf dem Schlachtfeld gegen die Franzosen. Nachzulesen z.B. in "Auf eigene Faust - Erlebnisse in Marokko von Albert BARTELS, 1925, mit Fotos.

Auch den berühmten Herrn Klems scheint es wohl wirklich gegeben zu haben. hier Mal ein link zu Legionärskreisen, der letzte Kommentar ist interessant.

An meinem Respekt für Abdelkrim ändert sich nichts, egal ob von Europäern mit Wissen versorgt oder nicht. Allerdings glaube ich, daß in Kriegszeiten Wissen über den Gegner eine der wertvollsten Resourcen ist.

Zu ZZ: Die Franzosen und ihr Nationalstolz. Ist schon bitter, wenn der größte Fußballheld ever seine Talentgene importiert hat, da sucht man hektisch nach dem urfranzösischen Beitrag an seiner Leistung. Zumindest, wenn man sich selbst irgendwie über seine Nation definiert. Was nützt die beste Leistungsförderung, wenn die Talentgene fehlen smile

Wir Deutschen haben im Marokko der Kolonialzeit auf Agentenebene auch fleißig Konflikte geschürt und beeinflußt, nach dem 1. Weltkrieg gab es viele orientierungslos gewordene dt. Exmilitärs, die Legion bestand zu einem Drittel oder mehr aus Deutschen. Daher ist es schon möglich, daß auch bei Abdelkrim Deutsche kämpften oder sogar als Berater im Stab waren. Sie kannten die Waffen, deren Wirkung, Reichweite und Schwächen, wäre also sinnvoll gewesen.

Viele Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!