Original geschrieben von: Beldia
Original geschrieben von: ferbitz
um eines ungewissen Erfolges willen (die Befreiung des Landes von Fremdherrschaft ) ein sicheres Übel inkauf zu nehmen ( brutale Niederschlagung des Aufstandes) das sehe ich als Verbrechen am eigenen Volk.


Der Erfolg ist ungewiß, aber die Niederschlagung sicher? Klingt unlogisch.

Ein Kampf gegen Unterdrücker wäre nach dieser Logik immer ein Verbrechen, da der Erfolg einer Aktion nie gewiß sein kann.

Nach dieser Logik wäre auch jeder Deutsche, der im Widerstand gegen die Nazis verwickelt war, ein Verbrecher gegen seine Familie, die ja im Falle einer Entdeckung auch rustikale Probleme bekommen hätte.

Das Rif war kein Haufen schlecht organisierter Freischärler. Sie wurden von Deserteuren der Legion instruiert und waren militärisch sehr erfolgreich. Zu erfolgreich, weshalb die Gegner zum Giftgas griffen.

Viele Grüße
Barbara


ich werd´s versuchen,Dir zu erklären:

Die Niederschlagung eines Aufstandes durch starke, Kräfte der Besatzer ist immer gewiss. denn der Aufstand im Rif war kein spontaner, wie z.B. der 17. Juni.
Der Erfolg eines geplanten Aufstandes immer ungewiss. Es ist ein Abwägen von Chancen, wer dieses Abwägen leichtfertig macht, wird schuldig, an der Idee und am eigenen Volk.
Zueinem Aufstand gehört die Suche nach geeigneten Partner, auch nach Angeboten für diese Partner, auch ggf.das gegeneinander ausspielen z.B. von Spanien gegen Frankreich, oder einen anderen mit ins Boot zu nehmen, England z.B. war auch an Sebta interessiert.

Zu Deinen Beispielen bei uns: Die Widerständler gegen Hitler bekamen die Macht des Regimes zu spüren (Volksgerichtshof) und auch deren Familien (Sippenhaft) also bitte keinen Konjunktiv.

Ein leichtfertiger Kampf gegen Unterdrücker ist kein Verbrechen aber eine Eselei. Ich ende einmal mit dem römischen Satz: quidquid agis, prudenter agas et respiche finem : Das, was du tust, tue es überlegt und bedanke das Ende.