Hallo

Bilal,

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Najib auch "eure" hiesige Landwirtschaft liegt zu mindestens 80% in den Händen der Irifiyen von Vertrieb über Transport bis zum Verkauf das ist wohl kein Geheimnis.


Der Vertrieb, Transport und Verkauf braucht den, der das vertriebene, transportierte und verkaufte Gut herstellt. Den Bauern, der in der gegenwärtigen Hitze die Plantagen bewässert und das Unkraut entfernt.
Es braucht die, die mit dem Muli die ganzen Felder pflügt und den der erntet. Erzähle mir nicht, dass das die Frauen machen, während der Alte zuhause wartet um ihr für 10 Dh Kif abzupressen.
Letztendlich tut jeder das, was er kann. Die Einen arbeiten im Schweisse ihres Angesichts und die Anderen machen das schnelle Geld.
Beide brauchen einander.

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Wenn du dann Behauptest das einer nunmal in der Entwicklung kurz kommen kann war meine antwort Gerechtfertigt. Und wenn das auch noch von unseren Nacbarn kommt umso mehr.


Es hat jeder seine Gründe, weshalb zuerst er zuerst etwas vom Kuchen abbekommen sollte. Da ist es schwer zu entscheiden, wessen Gründe schwerer wiegen, als andere.
Deshalb ist es keine schlechte Idee, den Kuchen effizient zu verteilen und Effizient ist es halt wenn man da anfängt, wo die meisten satt davon werden. Und das sind nun mal die Ballungsräume.

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Keiner ist Patriotischer als unsere Leute wir haben sich fast bis zum letzten Blutstropfen für Marokko immer eingesetzt. Diesen Zoll bezahlen wir mit unseren Krebserkrankungen noch heute. Wir wollten ein Krankenhaus für unsere Krebskranken ...


Das ist so eine Sache. Die Krebserkrankungen als eine Folge der Giftgasangriffe anzuerkennen hätte Schadensersatzansprüche an den spanischen Staat zur Folge. Ich weis nicht, ob es klug ist, da noch ein Konfliktfeld zu eröffnen. Die Problematik gibt es ja auch hier, also bräuchte Chaouen auch eine Krebsstation.

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Der König ist auch unser König und er soll Leben wie das ganze Marokkanische Volk auch. Er wird wenn wir eine Universität bekommen bestimmt nicht umfallen denn wir sind auch ein Teil des Volkes


Ihr werdet aber auch nicht umfallen, wenn das Geld für eine Universität in Al Hoceima zunächst einmal für Dinge verwendet werden, die mehr als ein paar tausend Menschen nutzen. Der Sinn von Steuern ist ja die Umverteilung auf möglichst viele, sonst bräuchte es keine Steuern. Wenn jeder das zurück bekommt, was er an Steuern zahlt, dann hätte Nador zwar jetzt Universitäten, einen unterirdischen Bahnhof und für jede Krankheit eine spezielle Klinik, aber in um Al Hoceima herum gäbe es nur Petroleumlampen, wie vor 30 Jahren.

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.Wenn du dann Behauptest das einer nunmal in der Entwicklung kurz kommen kann war meine antwort Gerechtfertigt. Und wenn das auch noch von unseren Nacbarn kommt umso mehr.


Was ich behauptet habe entspricht der Realität.
Kein Flächenland kann für alle Bürger gleiche Bedingungen schaffen. Das kann sich auch Deutschland nicht leisten. Luxembourg und Singapore können es, das sind keine Flächenländer.

Marokko war in den 80ern noch ein 3.Weltland par excellence. Ich war Anfang der 80er Jahre zu erstenmal im Rif, auch in Al Hoceima. Da war nichts im Rif. Zwischen Chaouen und Al Hoceima gab es keinen Strom. Die einzige Asphaltstrasse war eine üble Schlaglochpiste mit einer Durchscnittsgeschwindigkeit von 25 km/h. Die Leute in den Dörfern hatten buchstäblich nichts. Da hat sich nichts geändert, bis M6 den Thron bestieg. Seither geht es ab. Es gibt keinen Menschen im Rif, dem es seither nicht besser geht. Um für ganz Marokko zu sprechen, fehlt mir der Vergleich, aber ich kann mir vorstellen, dass es überall so ist.
Das sind jetzt 18 Jahre, wovon die ersten 6 oder 7 Jahre sichtbar nicht soviel lief, aber sowas braucht auch einen planerischen Vorlauf.
Das heißt jetzt nicht, dass es allen so geht, wie den Schweden, aber wenn es denn so weiter geht, kommt man da einmal dran. Dänemark wurde auch nicht in 18 Jahren erbaut.
Prioritäten setzten gehört nun mal zu einem guten Plan mit beschränktem Budget.
Was ist wichtiger, eine Uni mit Masterabschluss in Nador, oder für das Geld 100 Brücken und 1000 km Pistenverbreiterung hinten im Berg, wo die Leute ohne Brücke manchmal wochenlang nicht rauskommen?
Ist das Recht von 5000 Abiturienten in der Gegend in Nador zu studieren höher zu bewerten, als das Recht von 50 000 Bauern, auf den Markt zu kommen? Was ist mit deren Recht auf Behandlung, wenn sie nicht mal aus ihrem Dorf rauskommen?

Meiner Meinung nach ist es richtig zuerst das Geld in die Infrastruktur zu stecken. Damit hilft man den Meisten am meisten. Wenn die Strassen gut sind, kann man von Al Hoceima auch nach Fes zum Spezialisten.



PS:
Ich habe keine Lust hier ein Front, West versus Ost, aufzumachen.
Al Hoceima und Chaouen unterscheiden sich nicht , wenn man von der Altstadt absieht. Was bei euch fehlt, fehlt hier auch.


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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