Hallo

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Aber was soll der Schüler aus der Region Al Hoceima und Nador machen? Was soll der Krebspatient aus Nador und Al hoceima machen?


Es bleibt immer irgendeiner übrig, Ausser in Luxemburg, da ist man in einer halben Stunde überall wo man hin muss, sei es zum studieren, sei es zur Behandlung. Zudem gibt es in Nador eine Uni, wenn Google nicht irrt und eine Klinik, in der Krebs behandelt wird, wird es in Nador auch geben. Man darf natürlich nicht davon ausgehen, dass an jedem Ort zu jeder Zeit Koryphären für jede Krankheit auf Abruf sind.
In Al Hoceima gibt es jedenfalls eine Onkologie

Du sagst, jeder sei sich selbst der Nächste, aber das gilt dann auch für die protestierenden Ruafa.
Die wollen auch ihren Teil vom Kuchen haben, egal, ob das dann woanders fehlt.
Ich finde es richtig, dass die großen urbanen Zentren zuerst mi den Segnungen der Zivilisation bedacht werden. Dort kann man mit den geringsten Mitteln am meisten bewirken. Ein großes Krebszentrum in Rabat oder Casa kann halt viel mehr Menschen versorgen, als 10 kleine im Rif. Und 5 bis 10 würde man brauchen, wenn es Sinn machen sollte.
Von Bab Taza aus ist es egal ob man nach Al Hoceima muss, oder nach Rabat.
Wollte man die Krebsbehandlung für jeden schnell erreichbar machen bräuchte es 1000e Krebsstationen in Marokko.

Ich finde der Weg, erst die Ballungsräume und danach die Mittelzentren und am Ende erst der rurale Raum richtig, wenn man rationale Maßstäbe anlegt. Außer man hat unbegrenzte Mittel, dann ist es natürlich geboten, dass man alles zu Beginn macht.
Um jeden Bergwinkel mit Schweden oder Dänemark vergleichbar zu machen ist wohl eine unlösbare Aufgabe, solange nicht Gerechtigkeit auf der Welt ausbricht, und in meinen Augen wäre dann Marokko auch nicht mehr das Marokko, das ich liebe. Je mehr der Staat tut, desto mehr geht das Miteinander und Füreinander in der Gesellschaft verloren und jeder kämpft nur noch darum, dass er beschenkt wird und nicht der Andere. Teile von Europa und Amerika sind da ja wohl abschreckende Beispiele.
Ich will kein Marokko erleben , wo der H4er gegen Flüchtlinge auf die Strasse geht.

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Auch bei uns sind schöne Parks entstanden die Bevölkerung nennt das Makeup

Es sind auch Parks, aber hauptsächlich Infrastruktur.
Hier in Chaouen wurde das Wasser- Abwasser- und Stromnetz grundlegend erneuert.Strassen würden erneuert oder frisch angelegt. Sogar Glasfaserinternet gibt es. Es wurde ein Staudamm gebaut, der einige Dörfer und Felder in der Umgegend mit Wasser versorgt. Es wurden Pisten zu abgelegenen Dörfern angelegt und andere Pisten verbreitert und leichter befahrbar gemacht. Das sind alles Dinge, die das Leben in den Bergen ungeheuer erleichtert.
Zudem ist das ja auch eine riesige Beschäftigungsmaßnahme für die ungebildeten Marokkaner, denen die Bedienung einer Schaufel Herausforderung genug ist. Es sind ja keine Billigarbeiter vom Balkan oder dem Maghreb, die da arbeiten, sondern Marokkaner in Marokko.

Beeindruckt hat mich ja die gestrige Thronrede von M6.
Der kennt sein Land noch besser als Thomas Friedrich.

Hoffentlich folgen den Worten auch Taten und das Volk traut sich das Maul auf zu machen, wenn etwas falsch läuft. Er sagt es ja, schreibt mir und ihr bekommt in angemessener Zeit eine angemessene Antwort.
Nicht für mehr Krebsstationen und Unis, sonder gegen genau die Beamten, die durch ihre Inkompetenz alles Behindern und die schlicht keine Lust haben, etwas zu tun, das sie noch nie getan haben und kein passendes Formular vorhanden ist. Alle, die davon ausgehen, dass der Bürger ein Bittsteller ist, gehören gefeuert oder degradiert.

Sobald die Nieten weg sind aus den öffentliche Ämtern jeder Bürger weis, dass er vor Gericht recht bekommt, wenn er Recht hat und er auch weis, dass er verdonnert wird, falls er Unrecht hat, ist es genau das Marokko, das ich mir wünsche.
Ob es sonst wie in Schweden oder Dänemark ist, ist mir persönlich nicht so wichtig. Eine nahe Krebsstation macht nicht gesünder. Sie nutzt nur der Minderheit, die Krebs hat, wenn überhaupt. Unis nützen nur den Wenigen, die nach dem Studium auch einen angemessenen Job bekommen, da ist es Unsinn eine Uni in ein Fischerstädtchen wie Al Hoceima zu stellen. Was ist in Al Hoceima ansässig, das die Absolventen oder auch nur die Praktikanten aufnehmen könnte? Außer Fischerei fällt mir da nichts ein. Und auch die werden nicht mehr als ein paar Diplomfischer brauchen.

Gruß
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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