Vielleicht sollte ich erwähnen, daß ich in Hundeforen als Gegner von Kastrationen ohne medizinische Indikation bekannt bin?

Warum mache ich hier eine Ausnahme? Weil ich keine andere Lösung derzeit sehe. Kastration versus Strychnintod - was wäre deine Wahl, wenn Du das betroffene Wesen wärest?

Die schlichte Kastration aus Tierschutz Gründen sehe ich kritisch besonders wenn, wie ich es in einer TV-Reportage sah, das von der Narkose noch angeschlagene Tier wieder in die Freiheit entlassen wird. Tierschutz geht für mich anders.

So sah ich auch die Kastrationen in MA - bis mir die Tatsache bewußt würde, das hier politisch-soziale Pionierarbeit geleistet wird. Ein Ende der qualvollen Vergiftungen, im Gegenzug Kastration, Impfungen und Markierung. Ein Deal. Vielleicht nicht der Idealzustand aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Zur Psychologie: auch wenn ich intakte Tiere bevorzuge muß ich zugeben, daß einige der lebensfrohesten Hunde, die ich näher kenne, Kastraten waren. Zweifelsohne hat die Kastration Auswirkung auf das Wesen. Welche genau hängt von der zu Grunde liegenden Persönlichkeit und beim Weibchen vom Kastrationszeitpunkt innerhalb des Zyklus ab.

Chippen bringt wenig bis nichts, noch nicht Mal in D, da die entsprechende Infrastruktur fehlt. Kastrationen sind auch nicht billig, weshalb die Orga auch viele intakte Tiere in den Zwingern hat. Gefühlt würde ich sagen, daß mehr Hündinnen kastriert werden, aber ich kenne keine genauen Zahlen. Intakte männliche Rüden haben deutlich mehr Prostataprobleme. Kastration hat zweifellos bei beiden Geschlechtern körperliche Auswirkungen, viele negativ, aber auch ein oder zwei positive.

Und mit dem Brüste abschneiden..... Kennst Du eine gewisse Angelina Jolie? Die macht da noch krass Werbung für. Brust raus, Silikon rein........

Beim Thema Kindersatz (wenn es wenigstens bewußt wäre, dann wäre es okay) und Infantilisierung von Haustieren bin ich ganz bei dir, ebenso bei der Kastration von in Obhut lebenden Tieren.

Vasektomie und Unterbindung kann nicht jeder TA. Hinzu kommt, daß in MA nur marokkanische TAe arbeiten dürfen. Ehrenamtliche aus dem Ausland dürfen nicht kastrieren o.ä.

Ist es nicht so, das beim Mensch per se Vieles im Argen liegt? Rivalität und wechselseitige Schwächung statt Zusammenarbeit und gegenseitige Stärkung? Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Familien, Völkern, Religionen und sonstigen Sozialverbünden? Leider tendiert gefühlt eine Mehrheit zur Rivalität. Und das meine ich weltweit.

Viele Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!