Original geschrieben von: Thomas Friedrich
Hallo!
Was ich persönlich nicht feststellen kann ist, dass gezielt Berberregionen von der Entwicklung benachteiligt werden, was manche von ihnen behaupten.
Vielmehr liegt das in der Natur der Dinge, denn Berber leben meist in ländlichen Regionen die weniger gut entwickelt sind



Die Frage ist warum sind diese Regionen nicht gut entwickelt ?

Frankreich hat die Wirtschaftstruktur des Landes geprägt. Die Küstenregionen waren nicht kriegerisch wie die ländlichen Regionen. Weil Frankreich die Rohstoffe des Landes ausplünderte und eine Exportwirtschaft nach Frankreich ausbaute, sind alle größen Projekte der Infrakstruktur an der Küste immer noch zu finden. Das War das sogenannte " Maroc utile " ( nützliches Maarokko ), dagegen waren die ländlichen Regionen das "unützes Maarokko " und an diesem Dualismus hat sich nicht viel geändert.
Seit 1970 spricht die Regierung vom Ziel des Ausgleiches der Enwticklung ( ähnlich wie in Deutschland mit dem Begriff: Schaffung der gleichen Lebensverhältnisse ).
Ich kann dir Zahlen der Investitionen nennen zwischen den Regionen und du wirst feststellen, dass eine Politik dahinter steht.
Erstens, Du musst bedenken, dass die Idustrialisierung der ländlichen Regionen zur Politisierung, Ausbildung und Entstehung neuer Eliten führen würde. Für König Hassan II war es eine Gefafhr, und deshalb sagte er immer " lasst die ländlichen Regionen in Ruhe...sie wollen keine Schulen "
Die Ausbildung und Industrialisierung wurde als Gefahr angesehen...
Zweitens, der König hat oft gesagt, dass der Bauer auf dem Land die Monarchie verteidigen wird...der amerikanische politologe Levey hat ein Buch über diese Aspekte geschrieben ( Titel: Le Fellah marocain. Deffenseur du trone / Der marokkanische Bauer. Der Verteidiger der Monarchie)
Drittens, als Frankreich, Holland und Deutschland Arbeistkräfte brauchten, bot der König den FIRMEN an, nur aus den ländlichen Regionen ( berberophone ) Arbeitskräfte zu rekrutieren.
Hollandische und Deutsche Firmen holten junge Leute aus dem Rif und französische und belgische Firmen gingen in den Süden ( Souss ).
Die jungen berberophone aus dem Atlas ( Zentrum ) wurden in den Militärdienst oder ins Innenministerium ( Polizei ) aufgenommen
Den restlichen Menschen in den ländlichen Regionen blieb nur die Landflucht...erst später wird der Staat merken, dass es keine dauerhafte Lösung ist.

in Marokko sagt man es gibt " Imazighen dyal l3ezz , imazighen dyal lkenz et imazighen dyal dbez "

Es gibt die Masiren des Solzes ( Rif )
Es gibt die Masiren des Reichtums ( Souss )
Es gibt die Masiren des Durcheinanders

In Deutschland gab es gar nicht so lange her, einen Aussenminister, der sogar kein Abitur hatte, er war nur Taxifahrer...
Nasser Zefzafi hat auch kein Abitur und keine Ausbildung, aber er ist ein AUTODIDAKT wie viele Menschen in dieser Welt auch. Eine abgeschlossene Ausbildung und sogar ein Doktortitel sind in Marokko keine Garantie für eine Anstellung. Es gibt die " marokkanische Organisation der arbeitslosen Doktoranden", in der über 300 Doktoranden organisiert sind. Obwohl sie in Frankreich zum Teil ausgebildet sind, warten sie immer noch auf einen Arbeitsplatz. Am Sonntag werden sie auch in Rabat erneut für ihre Rechte demonstrieren und sich zugleich mit der Protesbewegung im Rif solidarisieren...
Im Parlament und in einigen Ministerien gibt es aber viele Analphabete, die gute Jobs haben, weil sie gute Beziehungen haben und sehr loyal sind...in Marokko ist es ganz normal, dass die Loyalität vor der Bildung geht...und wer beides nicht hat, der wird es schwer haben.
Du kennst Zefzafi gar nicht , du weißt gar nicht, was er gearbeitet hat, aber du bist mutig genung vom " dauerarbeitslosen " zu sprechen? Soll ich aufschreiben, wo er bis jetzt gearbeitet hat ? Es steht alles im Netz !
Ein starker König ohne Gerechtigkeit und mit viel Armut und Korruption ist ein GARANT für NICHTS, nur die Aufteilung der Reichtümer des Landes, die GERECHTIGKEIT und die Beseitigung der Armut können für Stabilität sorgen.


Tidt n umya!