Teil 19

Wunderschön war die Nacht im Schlafzimmer im Erdgeschoss. Gefreut hatte ich mich mitten in Essaouira die Augen öffnen zu dürfen.

Der Parkplatzwächter vom Vorabend freute sich, als sich die Hecktüren öffneten. Der Gaskocher damit beschäftigt, das Kaffeewasser zu erhitzen, ich damit ein Brot zu kaufen. Der nette Wächter meinte, ich brauche die Türen nicht zu verschließen. Er würde auf das schöne Fahrzeug aufpassen.

Zurück am Zebra angekommen, las der Mann die vielen Unterschriften auf der Heckbox. Ich drückte ihm den schwarzen Edding in die Hand, er signierte und freute sich sehr darüber.

Nach dem Frühstück, die Sonne zeigte sich bereits, ging ich zum nahegelegen Meer. Es war Ebbe. Die Möwen suchten im Sand nach Würmern und Krebsen.




In Sichtweite war der Hafen, den ich immer wieder gerne besuche. Hier wurde gebaut. Einer großen Hinweistafel nach zu urteilen, wird der Hafen modernisiert.

Ich beobachtete das Treiben. Hier kann ich mich immer satt sehen. Zeit hatte ich.






In einem sonnigen Café schlürfte ich einen Café Noir. Und dann noch einen.



Dem etwas aufdringlichen ungepflegten Typen, der mir Gras verkaufen wollte, sagte ich nur, dass ich gerade von Freunden aus Ketama komme. Das sitzt immer und gleich hat man seine Ruhe.
Manchmal wurde ich dann auch gefragt, ob ich denn was von der guten Ketama Qualität verkaufen würde.

Nun wartete die Medina auf mich. Ich wollte noch einige Dinge kaufen. Vielleicht fand ich auch das Lampengeschäft, das ich letztes Jahr zufällig entdeckte.





In einer Kooperative kaufte ich etwas Arganöl. Die Auswahl war riesig. Die Verkäuferin sehr nett. Ich teile mein Croissant mit ihr. Dafür gab es Gläsle leckeren Tee und einen, für beide Seiten, akzeptablen Preis.

Wie es der Zufall wollte, war gleich nebenan das Lampengeschäft, das gerade öffnete.
Der Inhaber ist Abdellah Atiff. Ein sehr netter, lieber, angenehmer und ruhiger Mann, der Keinem etwas aufschwätzt oder zum Kauf drängt. Die Auswahl ist gut. Die Preise sind ok. Handeln, wie beispielsweise in der Medina in Marrakech, ist hier nicht möglich. Ein bissle geht schon.

Der Inhaber erkannte mich sofort, lächelte und fragte nach meinen Begleitern die letztes Jahr mit dabei waren.
Ich suchte in aller Ruhe einige schöne kleine Lampen aus. Der Unimog von Ralf und Elke fehlte für den Transport größerer Lampen.

Wir einigten uns auf einen Preis, umarmten und verabschiedeten uns.

Burkhard meldete sich per SMS, dass die Gruppe nicht nach Essaouira kommt, sondern gleich weiter nach Chefchaoun weiterfährt. Schade, hatte ich mich doch so darauf gefreut.

Nach einer großen Runde durch die Medina ging mit gefüllten Taschen zurück zum Zebra und verabschiedete mich vom Parkplatzwächter. Nachbezahlen musste ich nichts.

Mein Ziel war heute Salé. Eine Nachbarstadt von Rabat. Hier wollte ich Ghizlane und ihre Eltern besuchen. Ich informierte Ghizlane über mein Kommen.


Weiter mit Teil 20


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Liebe Grüße

Martin

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