Teil 10

Nun wollte ich auf schnellstem Weg in den Süden.

Ich weckte Frau Garmin. Zuflüstern wo ich denn nun hin möchte verstand sie nicht. Ich musste wieder viele Knöpfe und Tasten drücken, warten und warten, bis sie mir endlich die Ankunftszeit in der Safranstadt Taliouine anzeigte. 19.00 Uhr war ok. Nur bin ich auf Marokkos Straßen unterwegs und rechnete gleich mal 2 Stunden dazu. In Taliouine wollte ich auf den mir bekannten CP Toubkal und freute mich auf die erste warme Dusche seit meiner Abfahrt in Tuttlingen.

Im Süden waren Günter und Elke, Seffen und Lilli, Christian, sowie Burkhard mit seinen Freunden unterwegs. Auch Basti war mit Frau und den beiden kleinen Kindern dort seiem PZJ 75 unterwegs.

Über Khenifra fuhr ich bei schönstem Wetter und wenig Stopps auf der N 11 in Richtung Marrakech. In die Stadt, bzw. durch die Stadt fahren wollte ich nicht.



Mein Essen, wenn ich alleine unterwegs bin, besteht meist aus Mandarinen und leckerem Brot. Wie so oft, nehme ich auch immer mal wieder Anhalter mit.

Ca. 30 km vor der Stadt bog ich in Richtung Sidi Rahhal ab. In Ait Ourir erreichte ich die Straße, die über den Tizi n Tichka Pass führt.





Ohne Stopps fuhr ich über den Pass, der gut zu befahren war.

Geduld und Ruhe waren, wegen der vielen schwer beladenen LKW´s, angesagt, die sich oft mit Schrittgeschwindigkeit den schönen Pass hochquälten.

Oben angekommen, war es bereits dunkel. Der Blitz der Kamera oder des Smartphones war zu schwach um das Bergpanorama zu fotografieren :mrgreen:

Frau Garmin zeigte mir immer spätere Ankunftszeiten an. Es ärgerte mich zunehmend, dass ich bei Dunkelheit durch wunderschöne Landschaften fahre und nichts davon sehe, außer die vielen Bremslichter der LKW´s. Zum Glück bin ich diese Strecke auch schon bei Tageslicht gefahren.

Ich bin im Urlaub, ich bin in Urlaub, ich habe keine fixen Termine, ich habe alle Zeit der Welt. Diese Gedanken wiederholten sich immer wieder.

In Tazenakht füllte gegen 21 Uhr in einem Zebrarestaurant ich dessen Magen mit Gasoil 10. Da war auch ein Restaurant für Menschen und ein Wifi Bäbber zu sehen.

Spontan fragte ich den netten Tankwart, ob ich hier übernachten könne. Er nickte und meinte, ich solle in die Fahrzeugwaschhalle fahren. Hier wäre es ruhiger in der Nacht. Wifi hätte ich da jedoch nicht.

Das Zebra freute sich über diese Erholung. Mein leerer Magen und ich auch. Der CP Besitzer in Taliouine nicht.

Vor dem Restaurant parkte ich. Nebenan stand ein LKW dessen beide Fahrer auch hier übernachteten. Einer im Führerhaus, der andere hatte sich Platz auf der Ladefläche geschaffen.
Im unbeheizten Restaurant war es recht kühl. Entsprechend schnell wurde gespeist.

Die Nacht war ruhig. Geschlafen hatte ich sehr gut. Die Standheizung tat das, wozu sie eingebaut wurde. Gefrühstückt habe ich im Restaurant.

In der Stadt war gegen 8 Uhr bereits reges Treiben. Es war Souk. Tazenakht ist bekannt für die Berberteppiche, die es hier in großer Auswahl zu kaufen gibt.



Nach dem Frühstück, Omelette, Brot und Tee, bin ich noch etwas herumgeschlappt und dann nach Taliouine gefahren. Auch eine landschaftlich schöne Stecke.



Kurz vor der Stadt habe ich noch den bestellten Safran gekauft, der in dieser Region angebaut wird. Die Preise für ein Gramm schwanken zwischen 40 – 80 DH. 200 Blüten ergeben ein Gramm. Welch eine Arbeit. Was der Schwabe für das Gramm bezahlte, brauche ich hier nicht zu schreiben.



Heutiges Ziel war Tafraoute. Hier kaufte ich noch Mandarinen und Brot.

Kurz nach Taliouine bin ich rechts auf die R 106 abgebogen, die durch den Antiatlas bis nach Tafraoute führt. Eine landschaftlich unbeschreiblich schöne Strecke, die ich immer und immer wieder fahren könnte. Auf der gesamten Strecke kamen mir vielleicht 20 Fahrzeuge entgegen.








Weiter mit Teil 11


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Liebe Grüße

Martin

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