Liebe Moslime,

ich hoffe, ihr habt euer Fest in angenehmer Atmosphäre in euren Familien verbracht. Wenn auch ein bisschen spät, dafür von Herzen: "Eid Mubarak!"

Auch für mich war dieses Jahr der Ramadan ein sehr interessanter Monat. Drei Dinge aus dieser Zeit möchte ich mit euch teilen:

I
Kurz vor Ramadan traf ich einen guten Freund. Er ist Araber und Moslem. Dies erwähne ich nur, weil es im Zusammenhang mit meiner Geschichte nicht mit dem Wort "Freund" von Bedeutung ist. Wir unterhielten uns über viele Dinge unter anderem auch über Sitten und Gebräuche. Als wir beim Ramadan, der bald vor der Tür stand, ankamen, meinte er, dass er nicht fasten würde, weil er seinen morgendlichen Kaffee bräuchte. Ich lachte laut los und sagte, dass er schlimmer deutsch sei als ich und erwähnte später, dass der Aufruhr um das Fasten übertrieben würde. Ich hätte es im letzten Jahr probiert und es wäre nicht so schwierig, wie es "Kenner", die mehr Ahnung als Meinung haben, wissen zu meinen scheinen. Ein paar Mails später schrieb er mir, dass er in diesem Jahr fasten würde. Ob es unser Gespräch war, kann ich nicht beurteilen, aber da er es mir mitteilte, war es für ihn von Bedeutung, dass ich es wissen sollte. Es machte mich froh, dass ich diese Achtung von ihm bekam.

II
Ich bin zur Zeit in Deutschland unterwegs Freunde und Familie zu besuchen. In der letzten Woche führ ich von Hamburg nach Düsseldorf. Eigentlich hatte ich ein nettes Wochenende mit Freunden hinter mir und wollte mich in Ruhe erinnern. Eigentlich wollte ich an der Raststätte Hamburg Stillhorn nicht halten. Eigentlich wollte ich mir dort keinen Kaffee kaufen. Eigentlich wollte ich keinen Anhalter mitnehmen. Aber es kam Zufall auf Zufall, dass ich all diese Dinge doch tat. Am Eingang zur Tankstelle fragte mich ein junger Mann, wohin ich unterwegs sei und ob ich ihn ein Stück in Richtung Frankfurt mitnehmen könne. Ich checkte ihn kurz ab, ein leichter Akzent in seiner Stimme, angenehmes zuvorkommendes Auftreten und die Idee, die nächsten Stunden nicht allein im Auto zu sitzen, ließen mich zustimmen: "Ich fahre gleich nach Düsseldorf" "Ich schaue es mir auf der Karte an, ob es passt", antwortete er. So bekam ich einen Beifahrer, der sich als Medizinstudent aus Hamburg vorstellte. Er lebt seit ein paar Jahren in Deutschland und hat hier zum Islam gefunden. Später stellte sich heraus, dass er aus dem Iran und der erste Tag nach Ramadan war. Es war sein zweiter Eid und einen Teil davon verbrachten wir gemeinsam, diskutierten über Politik, scherzten miteinander, er sprach über die wunderschöne Natur in Deutschland, die er liebt, über Familie und viele andere Dinge. Es war sein zweiter Ramadan. An einer Raststelle hielten wir an und teilten das Brot, welches er vorbereitet hatte, eine Weile später nach dem Tanken lud ich ihn auf einen Kaffee ein und wir sprachen über das Fasten und seine Bedeutung, so nebenbei rutschte mir wieder meine Erfahrung vom letzten Jahr raus und er blieb lange sehr still. Auf meine Frage, ob ich etwas falsch gemacht hätte, antwortet er mir: "Nein, entschuldige ich bin sprachlos, bekomme gerade Gänsehaut, weil ich den Eid hier mit dir verbringe, eine Frau, die ich normalerweise nicht treffen würde. Wir haben zusammen gegessen, du hast mir zum Eid einen Kaffee spendiert. Wir haben geredet und gelacht. Das ist für mich überwältigend. Ich kann gerade nicht reden." Wir machten noch schnell ein paar Fotos und tauschten E-Mail-Adressen. Dann verabschiedeten wir uns wie uralte Freunde.

Und jetzt Erlebnis Nr. 3!!!
Ich komme seit Tagen das erste Mal wieder ins Forum und muss lesen, wie Muslime, die sich zu ihrem Feiertag gratulieren, von Rassisten niedergemacht und beleidigt werden.
Ja, es ist auch eine Art Rassismus, wenn man die Lebensweise anderer, die niemandem durch ihr Leben Schaden zufügen, durch den Dreck zieht. Ich schäme mich fremd für so wenig Empathie und Respekt vor anderen Kulturen, für Menschen, die in einem Land leben, das sie hassen, in dem sie unglücklich sind.
Schon vor ein oder zwei Jahren, schrieb ich in einem anderen Beitrag ein Gleichnis. Heute nutze ich eines, welches mir ein Freund nach der Lektüre dieses Threads schrieb:

"Stellt euch vor: A und B haben gerade standesamtlich geheiratet und sie laufen die Treppen hinunter, um sich den Glückwünschen der Gäste zu stellen. Alle laufen auf sie zu und beglückwünschen sie. Nur Thomas Friedrich beglückwünscht nicht. Er hinterfragt, ob es die richtige Entscheidung war, dass A und B sich vermählt haben und konfrontiert das frisch verheiratete Paar noch auf den Treppen damit. Twikezora kommt hechelnd angelaufen und schreit: "Grundsätzlich sind Ehen zu hinterfragen." Zu guter Letzt spuckt marocmineral auf die Treppe und brüllt: `Freiwillig, ja nee, is klar. Deswegen gibt es ja so viele Scheidungen. Schon mal was von Gruppenzwang gehört? Freiheit sieht für mich anders aus.`"

Ich bin mir sicher, wie tolerant die Forumsleitung ist, wenn es um Diskussionen geht. TF, mm und Twiky können gern einen Thread aufmachen und über den Sinn des Fastens diskutieren. Aber einem Festtag solche Sprüche wie

Antwort auf:
Der "Foltermonat" ist zu Ende.


loszulassen und auf eine sachliche Erwiderung dann Folgendes zu verbreiten:

Antwort auf:
Schade Jasmin, dass Du es, im Gegensatz zu Merlina und den vielen Anderen, immer noch nicht hinbekommst, Dich sachlich zu einem Thema zu äußern und das ohne persönliche Angriffe und Sticheleien gegen andere Forumsteilnehmen.


spricht von Intoleranz, Zynismus, Egozentrismus, Apathie oder Narzissmus.

Bitte Forumsleitung,

kannst du noch einmal das Selbe machen wie damals, als ich dem Weihnachtsmann nicht verraten habe, dass ich bei Rot über die Straße gegangen bin und anschließend diesen Thread in die verfehlten Offtopic-Themen verschieben?

Katrin
verständnislos für so viel Verständnislosigkeit





When the rich wage war
is the poor who die.
LP