Ein äußerst spannendes Thema!

Es ist nicht so, dass es nur im Islam böse und gute Geistwesen gibt. Im Christentum glaubt man selbstverständlich an diese Wesen, auch wenn man sie dort nicht Dschinnen nennt, sondern ihnen inzwischen den eher negativ belegten Namen "Dämonen" gegeben hat.
Mit Hinduismus und Buddhismus habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, aber ich glaube, auch in diesen Religionen exitieren Wesen wie die Dschinn.

Folgenden Aufsatz habe ich im Netz gefunden:

[quote]Quelle:http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2901.html


Die Mächte des Guten und des Bösen - Engel und Dämonen
von Silvia Hähnel

Die Vorstellung, dass es sowohl Himmel und Hölle gibt als auch verschiedene Wesen, die darin leben, existiert schon sehr lange. Sogar noch älter ist die Idee, dass die Erde von übernatürlichen Geistwesen bevölkert ist, die Böses sowie Gutes tun. In der Religion und vor allem im Alltag bekommen wir es immer wieder mit Engeln und Dämonen zu tun, das spannende Thema beflügelt damals wie heute die Phantasie von Künstlern und Schriftstellern. Aber was wissen wir eigentlich über Engel und Dämonen?


Die Seraphim werden als Engel mit sechs Flügelpaaren beschrieben. (Quelle: Wikipedia)
Weit verbreitet ist auch der Glaube an Schutzengel, die auf Erden wandeln und Menschen vor Schaden bewahren. Sie gelten als Kräfte des Guten und werden gerne als geflügelte Lichtgestalten dargestellt.

Dämonen hingegen sind heute vor allem guter Stoff für Schauergeschichten, deshalb werden sie mit Vorliebe in Filme, Fernsehserien und Bücher eingebaut. Sie stellen meistens das Böse dar, welches der Held oder die Heldin besiegen muss, um die Welt zu retten. Dämonen können in solchen Geschichten nicht selten menschliche Körper in Besitz nehmen, was sie besonders gruselig macht. Manche Autoren lassen sich auch ganz direkt von religiösen Vorstellungen und Schriften anregen oder schreiben ihre eigenen Versionen von bekannten Mythen, die mit Engeln und Dämonen zu tun haben.
Engel ist nicht gleich Engel.

Die Erzengel Michael, Raphael und Gabriel können direkt in Geschehnisse auf der Welt eingreifen. (Quelle: Wikipedia)
Engel gelten in erster Linie als Boten Gottes. Diese Vorstellung ist sehr alt, denn schon aus Zeiten der Ägypter gibt es Abbildungen von geflügelten Wesen, die als Mittler zwischen Menschen und Göttern auftreten. Auch im Islam kennt man Engelwesen, wie etwa die Schreiberengel, die jeder Mensch hinter sich bei der linken und rechten Schulter haben soll. Nach islamischem Glauben schreibt der Schreiberengel alle guten Taten auf, der andere ist für die schlechten zuständig.
Hierzulande ist das Bild, das wir von Engeln haben, christlich geprägt, aber Engel ist hier nicht gleich Engel! In Judentum und Christentum geht man nämlich von verschiedenen Arten von Engeln aus, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und außerdem einer Rangordnung unterliegen. Die Seraphim zum Beispiel stehen laut Bibel an der Spitze der Engelschöre und werden als Wesen mit sechs Flügeln beschrieben. Mit einem Paar Flügeln bedecken sie ihr Gesicht, mit dem zweiten ihre Füße und mit dem dritten fliegen sie. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, den Thron Gottes zu beschützen.
Eine weitere ranghohe Gruppe von Engeln sind die Cherubim, die mehrfach in der Bibel erwähnt werden. Zum Beispiel soll Gott sie nach der Vertreibung von Adam und Eva als Wächter des Paradieses aufgestellt haben. Eine besonders wichtige Rolle spielt auch eine Reihe von Erzengeln, von denen drei besonders bekannt sind: Michael, Raphael und Gabriel. Sie beschützen Völker und Religionen und nehmen direkten Einfluss auf Geschehnisse auf der Erde. Neben anderen ranghohen Engelgruppen ist aber auch von himmlischen Soldaten die Rede, den Elohim. Sie schützen den Himmel vor schlechten Einflüssen der Erde. Die einfachen Engel oder Angeloi sollen den Menschen am ähnlichsten sein und sie deshalb durchs Leben begleiten.
Dämonen waren ursprünglich nicht nur böse

Der Engel Luzifer wird aus dem Himmel verbannt. (Quelle: Wikipedia)
Das Wort "Dämon" leitet sich von dem griechischen Wort "daimon" ab, was soviel wie "Geist" oder "das Schicksal beeinflussend" bedeutet. Ursprünglich bezeichnet der Begriff also nichts Schlechtes. Der in der philosophischen Ethik verwendete Begriff "Eudämonie" zum Beispiel bezeichnet die Glückseligkeit und kommt aus dem Altgriechischen - "eudaimonia" bedeutet dort wörtlich "einen guten Dämon habend". Denn ursprünglich glaubte man, ein Mensch, der Gutes vollbringt und mit sich im Reinen ist, sei von einem guten Dämon gelenkt.
Die alten Griechen glaubten, dass alle möglichen Naturerscheinungen das Werk von Dämonen waren, besonders aber Vorgänge, die sie sich nicht erklären konnten. Dazu gehörte zum Beispiel das Altern und Verwesen von Lebewesen oder das Verdunsten von Flüssigkeiten. Auch im Orient gehörten Dämonen zum täglichen Leben und waren verantwortlich für Krankheiten und Tod. Im Hinduismus kennt man Dämonen als Gegenspieler der Götter, im Islam gibt es die Dschinne, dämonische aus Feuer geschaffene Wesen, die sowohl gut als auch böse sein können.
Erst im Laufe der Zeit hat sich die Vorstellung verbreitet, dass ein Dämon ein Wesen ist, das Menschen Angst einflößt oder ihnen Schaden zufügen will. Als das Christentum sich weiter verbreitete, wurden noch lange Zeit die heidnischen Götter, die von den Menschen zuvor angebetet worden waren, als Dämonen bezeichnet. Es hieß, diese schädlichen Geister hätten die Menschen in ihre Gewalt gebracht und so dazu beeinflusst, sie wie Götter anzubeten. Die heutige christliche Lehre sieht in Dämonen aber etwas ganz anderes: Sie gelten im Allgemeinen als gefallene Engel.
Gefallene Engel im christlichen Glauben

Die gefallenen Engel sollen zu Dämonen geworden sein. (Quelle: Wikipedia)
In der christlichen Lehre ist die Vorstellung verbreitet, dass es im Reich Gottes rebellische Engel gab, die einen Aufstand gegen Gott probten und deshalb letztendlich aus dem Himmelreich verbannt wurden. Es werden dafür verschiedene Gründe genannt. Oft heißt es, die Engel wollten den neu erschaffenen Menschen keinen Respekt erweisen. In ihren Augen waren die Menschen minderwertig und verdienten es nicht, dass die Engel vor ihnen auf die Knie fielen. Manche Künstler und Autoren, die sich mit diesem Thema beschäftigen, gehen sogar noch einen Schritt weiter: In ihren Augen waren die Engel eifersüchtig, weil Gott die Menschen mehr liebte als sie und sie noch dazu mit einem freien Willen ausstattete.
Manche denken, die Engel wollten Gott nicht mehr gehorchen und sich über ihn erheben. Eine andere Schrift besagt hingegen, dass Gott eine Gruppe von Engeln dazu auserwählt hatte, den Erzengeln bei der Schaffung des Garten Eden zu helfen. Auf der Erde passierte ihnen aber etwas sehr Menschliches: Sie verliebten sich in Menschenfrauen und zeugten mit ihnen Kinder. Diese Kinder waren Riesen, die als Nephilim bezeichnet wurden. Gott war so verärgert darüber, dass er die Engel aus dem Himmel vertrieb und die Nephilim mit Hilfe der Sintflut vernichtete.
Der Teufel: Das Böse in Person

Der griechische Gott Pan könnte Vorbild für die gängige Vorstellung vom Teufel gewesen sein. (Quelle: Wikipedia)
In einer Sache sind die christlichen Quellen sich allerdings ziemlich einig: Die rebellischen Engel hatten einen Anführer, der andere Engel auf seine Seite zog. Der Erzengel Michael soll es gewesen sein, der diesen Engel mitsamt seiner Anhänger aus dem Himmel stieß. Dieser gefallene Engel, der auch unter dem Namen Luzifer bekannt ist, wurde nach christlicher Vorstellung zum Teufel oder Satan. Viele sehen in ihm das Böse in Person, der die Menschen zum Beispiel dazu bewegt zu lügen und zu sündigen, damit ihre Seelen nicht in den Himmel, sondern in die Hölle kommen.
Im Volksglauben stellte man sich den Teufel mit Hörnern und Pferdefuß vor, behaart mit einem langen Schwanz. Dieses Bild vom Teufel stammt noch aus Zeiten, in denen die heidnischen Religionen durch das Christentum verdrängt wurden. Die Götter wurden einfach umgedeutet, so dass sie in die christlichen Vorstellungen passten. Aus gehörnten Gottheiten wie dem griechischen Gott Pan oder dem römischen Gott Dionysos wurde kurzerhand der Teufel.
Heute wird der Teufel in Büchern oder Filmen zwar meistens als böse und gefährlich dargestellt, aber nicht immer ist er hässlich und trägt Hörner auf dem Kopf. Der moderne Teufel hat zwar eine düstere Ausstrahlung, ist aber häufig sogar schön und verführerisch. Manchmal wird auch eine ganz andere Seite des Teufels gezeigt, nämlich die des missverstandenen Engels, der noch immer darunter leidet, aus dem Himmel verbannt worden zu sein und für den der Zuschauer oder Leser sogar etwas Mitgefühl empfinden kann.
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse

Szene aus Goethes "Faust": Gretchen wird von einem Engel Gottes gerettet, Mephisto zieht Faust mit sich. (Quelle: Wikipedia)
Es gibt unzählige Geschichten, in denen sich ein Engel in einen Menschen verliebt oder in denen Engel auf Erden wandeln und Gutes tun. Und in vermutlich sogar noch mehr Geschichten spielen dämonische Mächte eine Rolle, die bekämpft werden müssen. Der große Kampf Gut gegen Böse hat die Menschen schon immer fasziniert. So wurde und wird der Pakt mit dem Teufel immer wieder in Geschichten und Filmen thematisiert.
Weltberühmt ist zum Beispiel das Werk "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe, in dem der ruhelose und unglückliche Gelehrte Heinrich Faust einen Pakt mit Mephistopheles, dem Teufel, schließt: Faust verspricht dem Teufel seine Seele, sollte es diesem gelingen, ihn wahres Glück empfinden zu lassen. So verjüngt der Mephisto Faust und trägt dazu bei, dass sich das junge Gretchen in ihn verliebt. Zuvor hat sich der Herr im Himmel auf eine Wette mit dem Teufel eingelassen: Dieser wettet, dass er Faust vom rechten Weg abbringen könne - Gott hält dagegen, dass auch "ein guter Mensch in seinem dunklen Drange" noch den rechten Weg erkennt.
Viele genießen es, sich über das Böse zu gruseln und dann zu sehen, dass das Gute siegt. Andere finden es spannender, die Welt - und auch Himmel und Hölle - nicht nur Schwarz und Weiß zu sehen, sondern auch die Grauzonen zu erkunden. Ob man nun religiös ist oder nicht - Engel und Dämonen lieferten schon immer guten Stoff für spannende Geschichten und werden die Menschen auch weiterhin beschäftigen.
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Der Aufsatz ist zwar etwas durcheinander, aber trotzdem ganz informativ.

Ich denke, dass die heutige Skepsis gegenüber solchen Geistwesen mit der modernen Zeit zusammenhängt. Der Wohlstand macht, dass die Menschen sich mächtig fühlen, alles selbst zu schaffen und alles selbst zu tun. Man braucht noch nicht mal mehr einen allmächtigen Gott, denn man ist ja selbst allmächtig.
Im Mittelalter war der Glaube an Dämonen allgegenwärtig. Ich habe einmal gelesen, dass es so viele Dämonen auf der Erde gebe, dass nicht einmal eine Stecknadel zu Boden fallen könne, ohne einen von ihnen zu treffen.

Dass es Dschinn, Dämonen oder wie man sie nennen mag, gibt, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Ich habe es auch schon selbst erlebt.
Wegen der Frage nach Geschichten fällt mir vor allem eine ein, die mir eine Marokkanerin, mit der ich sehr gut befreundet bin, erzählt hat. Es ist eine Geschichte aus ihrem eigenen Leben.

Als sie noch jung war, lebte sie mit ihrem Mann in einem alten Haus in der Altstadt von Fes. Eines Tages begegnete sie einem Dschinn, einem von der guten Art. Sie erschrak zu Tode und fürchtete sich. Doch er beruhigte sie und sprach zu ihr wie ein Mensch. Er sagte, er tue ihr nichts Böses, er wolle nur im Haus wohnen bleiben. Er forderte sie eindringlich auf, das Haus immer schön sauber und ordentlich zu halten. ( Wie man weiß, leben die "bösen" Dschinn an Orten, die dunkel und schmutzig sind. Offensichtlich ist also dies ein Merkmal für einen guten Dschinn, dass er die Ordnung und Sauberkeit liebt.)
Daraufhin hielt sie sich an seine Anweisungen und in den Jahren, in denen sie in diesem Haus lebten, lebten sie in großem Wohlstand und Glück.
Diese Frau ist absolut vertrauenswürdig, sie erfindet nichts.