Antwort auf:
Eine davon ist beispielsweise die Hilfe in den Krisenländern.
Eine andere ist Kritik, verbunden mit Protest und Vulgärausdrücken,
oder eine Hilfe vor Ort als lustig zu bezeichnen, ohne alternative Vorschläge zur einer Verbesserung.


und eine weitere besteht vordergründig darin, andere in ihrer Ausdrucksweise und ihrem Diskussionsstil zu kritisieren, um erst nach etlichen Beiträgen dieser Art ansatzweise zum Thema zu kommen und dies darauf bechränkt, nach Alternativen für Hilfsprojekte zu schreien, für die es keine Alternativen gäbe.. Nur damit die Liste vervollständig ist, aber das ist ja nicht das Thema, auch wenn es gern in diese Richtung getrieben wird. Aber das haben Wanderer wohl so an sich, sie wandern halt meistens von der eigentlichen Diskussion ab.

Antwort auf:
Die Meinung, dass Hilfen in den Krisenländern noch mehr Flüchtlinge hervorrufen,
ist grotesk. Ohne Hilfsaktionen dieser Art hätten wir heute noch mehr Flüchtlinge an den Grenzzäunen Europas stehen.


Es geht doch gar nicht darum, gegen Hilfeleistungen zu sein, sondern darum, dass diese überhaupt notwendig erscheinen.
Das Eingangsthema war die Verschärfung von Abwehrmaßnahmen an den Grenzen. Thomas meinte, dass das im Bericht einseitig dargestellt wird und ist dafür, dass die europ. Länder ihre Grenzen mit Gewalt verteidigen, und sei es auch zum Preis tausender Menschenleben. Dafür sollte man seiner Meinung nach lieber in den "Entwicklungsländern" etwas tun.

Daraufhin kam es zu der Diskussion, inwiefern diverse Hilfsprojekte etwas bringen, solange sich nicht grundlegend etwas ändert und das Grundproblem fortbesteht. Die einen sagen halt, dass man Hilfe vor Ort leisten soll, und die anderen dass sich das nichts bringt, weil das ganze Wirtschaftssystem total geändert werden müsste. Auch wenn diese Idee zum Teil utopisch erscheinen mag, besteht die Alternative nur darin! Und dafür müsste halt der Westen so einiges ändern - aber das will man ja nicht.

Meiner Meinung nach kann man sicher nicht prinzipiell Hilfsprojekte schlechtreden (auch wenn genug "Projekte" sicher auch kritisch zu betrachten sind), vieles ist sicher leider notwendig und was Einzelne leisten nicht zu verachten (zb was Ärzte ohne Grenzen in Gebieten ohne medizinische Versorgung leisten). Aber schlimm, dass diese Hilfe überhaupt notwendig ist! Viele Projekte entstehen sicher aus guter Intention heraus und viele schaffen sicher Verbesserungen für einzelne Menschen oder Dörfer.
Aber wie Najib schreibt, ändert das nichts am Grundproblem, das bleibt bestehen. Das ist die Kritik am Ganzen, da hilft es nichts, von anderen Vorschläge für Alternativen zu Hilfsprojekten zu verlangen, die einzige Lösung des Problems kann nur eine globale Veränderung des Wirtschaftsystems sein. "Hilfsprojekte" sind dabei nur minimalste Veränderungen die nicht ins Gesamtgewicht fallen. Sie sollen ja auch nicht unbedingt abgeschaffen werden, aber beim Thema EU- Grenzverschärfungen (Verschärfung im wahrsten Sinne des Wortes)die Ursache auf fehlende Hilfe in den "Entwicklungsländern" zu schieben, wird der Sache nicht gerecht, kehrt sie sogar um. Wie Najib sagt, wird dies ja schon seit Jahrzehnten gemacht, ohne grundlegende Verbesserung, das Ungleichheitsverhältnis, die ungleiche Ressourcenvertelung bleibt weiter bestehen.

Und darum geht es in der Diskussion, verändern wird das zwar nichts am Weltgeschehen, aber es ist nicht weniger konstruktiv, als nach etlichen Beiträgen über Majestätsbeleidigung, vulgären, ganz schlimmen, proletenhaften Ausdrücken, bis hin zu Indoktrinationsproblemen, sich schlussendlich doch noch dem eigentlichen Thema zuzuwenden und sich nun darüber aufzuregen, dass niemand eine Alternative zur Hilfe vor Ort hätte und dann nach etlichen Erklärungsversuchen derjenigen, die das Grundübel im herrschenden System sehen, immer noch zu fragen, was man denn dann ihrer Meinung nach statt den Hilfsprojekten machen soll. Die Antwort ist nämlich nichts, man kann nichts stattdessen machen, solange die Ursache nicht bekämpft wird.
Zu behaupten, dass

"Ohne Hilfsaktionen dieser Art [...] wir heute noch mehr Flüchtlinge an den Grenzzäunen Europas stehen [hätten]"


und deshalb dort geholfen werden muss, verkennt erstens das Grundproblem und zweitens, dass das Fehlen der Hilfe wohl keinen bedeutenden Einfluss hätte auf die Zahl der Flüchtenden bzw. diverse Projekte und Spenden nur kleinflächige, regionale Verbesserungsversuche sind und global betrachtet keine maßgeblichen Veränderungen und Verbesserungen erwirken.
Die Leute bleiben trotzdem arm, es reicht eben nicht, dass man irgendwelche medizinische Grundversorgungen oder einen Brunnen in irgendeinem Dorf bereitstellt. Und schon gar nicht wird davon das Ungleichheitsverhältnis insgesamt berührt.

Für manche dienen dann solche Hilfsprojekte und Spenden aber auch einfach dazu, das eigene Gewissen zu beruhigen und sich nicht großartig Gedanken machen zu müssen, zu welchen Maßnahmen unsere EU-Politik greift, um diejenigen, die die Schlechtergestellten sind in diesem Ungleichheitsverhältnis, abzuwehren. Solange irgendwelche Hilfsprojekte gemacht werden und es uns selber gut geht, sollen die ruhig die Menschen mit Gewalt an den Grenzen abwehren, denn schließlich will ja niemand etwas von seinem eigenen Stück Kuchen abgeben.

Und alle Jahre wieder wird fleißig zu etlichen Spenden aufgerufen, damit das schlechte Gewissen nicht so schlimm drückt, wenn man unterm Weihnachtsbaum mit einem vom Ganserl gestopften Bauch mit all den sinnlosen Geschenken zufrieden unterm Weihnachtsbaum mit der lieben oder verhassten Familie fröhliche Weihnachtslieder trällert, während wo anders Menschen Not leiden und an der "Festung Europas" täglich abgehalten werden und sterben.