Original geschrieben von: Thomas Friedrich
Das zeigt, dass längst nicht alle Menschen so aufgeklärt und eigenständig im Denken sind...


Das sind wahrscheinlich sogar die wenigsten.^^ Daher ist der "Ausgang des Menschen, aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" (Kant) ein noch lange nicht abgeschlossener Prozess. (Da stimme ich mit der anderen Userin durchaus überein) Es geht dabei ja nicht nur um die kritische Auseinandersetzung mit Religionen. Unsere ständig wachsenden Erkenntnisse auf allen Gebieten, (zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts konnte man davon ausgehen, dass sich das Gesamtwissen der Menschheit etwa in einem Zeitraum von hundert Jahren verdoppeln würde. Heute sind wir bei einem Zeitraum von fünfzehn Jahren angekommen, Tendenz weitere Verringerung) zwingen uns zu einem Tempo im Umdenken, das nahezu alle Menschen überfordert. (Menschen, die ihr Heil darin sehen, sich an altertümliches Gedankengut zu klammern, sowieso)

Und das betrifft bei weitem nicht nur die Technik oder Physik. Das betriff auch im besonderen Masse die Soziologie. Nur mühsam sind die meisten Menschen dazu bereit, altbackene Relikte dunkler Tage, des menschlichen Stillstandes im Umgang miteinander, über den Haufen zu werfen. (z.B. Frauenrechte, Rechte von Minderheiten, Rechte bezüglich der Sexualität, usw.) Das setzt neben der Erkenntnis selbst auch den Mut zum Aufbruch und einen enormen Willen zur Veränderung voraus. Nichts zu verändern ist nämlich der erheblich einfachere und somit angenehmere Weg. Man läuft dann auf einer mit schwarzem Pech geglätteten Strasse und meidet das unwegsame Gelände. Und viele bleiben auch im Pech kleben. Wobei wir wieder bei den Religionen wären.^^

Last edited by Flops; 30/06/13 11:01 AM.