Original geschrieben von: Najib

Wer nicht glaubt, was in der Bibel steht, ist auch kein Christ, wer nicht glaubt, was im talmud steht, kein jude. Was das aber mit unterwerfung zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.


...in meinen Augen macht es einen Unterschied, wenn in einer Heiligen Schrift ausdrücklich darauf verwiesen wird, dass das Anzweifeln einem Glaubensbruch gleichkommt.

Meine Feststellung, der Islam erfordere ein höheres Maß an Unterwerfung als andere Religionen es tun, basiert auf meinen gesammelten Erfahrungen. Sowohl in Europa als auch in Israel kann ich relativ offen (religiös) brisante Themen ansprechen, ohne dass mir persönlich Nachteile entstünden. Letzteres ist in der arabischen Welt kaum der Fall, ein kritischer Diskurs wird nicht gesucht, er wird gemieden.

Das finde ich vor allem deswegen schade, weil der Islam im Ggs. zu den anderen Buchreligionen viel mehr den 'way of life' diktiert. Ob der Marokkaner trauert, feiert, leidet ist in allererster Linie religiös bestimmt.

Noch eine Anmerkung zur arabischen Welt oder der arabischen Liga, oder wie auch immer man das im deutschen nennt. Ökonomisch gesprochen, fristet die ehemalige arabische Hochkultur seit geraumer Zeit ein Stiefmütterchen-Dasein. Erfindungen, innovatives Denken, Impulse setzen, oder auch nur das Erstellen attraktiver Standorte um z.B. von FDI* zu profitieren ... FEHLANZEIGE.

Wenn das nicht in einem direkten Zusammenhang mit dem Praktizieren von Religion stehen sollte, bin ich gerne bereit den Besen samt Stiel zu verspeisen.

Bitte nicht verwechseln: ich finde es nicht im geringsten beklagenswert, dass durch das Aus- und Vorleben von Religion wirtschaftliche Interessen in den Hintergrund gestellt werden. Ich ziehe eher den Hut vor jemand, der fünf Mal am Tag in die Moschee geht, als fremd bestimmt durch's Leben rast und für Firma xy den wichtigen Macker macht.

robert

* foreign direct investment


There is a rule for the rich, and one for the poor.