Salam merlina,

Zu 1. und 2. Gut gebrüllt! So langsam müssen die Spanier wieder ihren Stolz schlucken und Demut üben. Ist nicht leicht, wenn man dann selbst mal auf der Höhe des „anderen“ ist und auch woanders Arbeit suchen muss um zu überleben.





Und ja, es stimmt, man muss immer schauen von wo solche Bezeichnungen kommen. Wenn dieses Wort von einem Europäer gebraucht wird und man die Bedeutung kennt, dann ist die Frage angebracht. Allein Aufgrund der Geschichte schon.

Da arbeiten Menschen um zu überleben, mussten ihre Heimat verlassen und verdienen oft auch noch einen Hungerlohn für das was sie machen und dann werden sie auch noch als Moro, Maure, dunkelhäutig, jene die damals spanien islamisiert haben,(in den Gedanken übersetzt nichts anderes als Eindringling, Feind*) bezeichnet oder man nennt sie Harraga, die ihre Papiere verbrannt haben, die illegal eingewandert sind (zumal nicht alle unerlaubt eingewandert sind oder ohne papiere)

Es stellt sich die Frage warum man Menschen so bezeichnen muss, wenn es doch ganz normale Bezeichnungen gibt. Marokkaner, Afrikaner oder Araber.

Warum diese Bezeichnung dann? Man möchte ja irgendwas damit zum Ausdruck bringen.
Das Wort Moro hat sich bei den Spaniern etabliert, genau wie das Wort Neger noch weit verbreitet bei den deutschen ist. Aber muss das denn sein?

Die meisten Spanier, die ich kenne gebrauchen das Wort Moro auch. Sie sind nicht unbedingt gegen Ausländer. Aber bei Gesprächen merkt man doch welch eine Denkweise da herrscht.
„Meine Tochter heiratet keinen Mauren. In Marokko würde ich nicht Urlaub machen, die Mauren riechen nicht so gut und ich kann mir vorstellen, dass es dort auch so riecht. Die Mauren haben eine Mentalität und Sitten die nicht zu uns Europäern passen. Bei den Mauren haben die Frauen nichts zu sagen. Die Mauren benehmen sich wie der letzte dreck . Die meisten Mauren hier sind kriminell. Die Mauren sind sehr fanatisch und ihre Religion auch“
ect. ect.

Und diese Sätze bekomme ich wirklich ganz genauso zu hören.

Da gewinnt das Wort Maure, der dunkelhäutige aus Afrika kommende, der einst Spanien eroberte und durch eine Blütezeit brachte, eine ganz neue Bedeutung. Der Spanier von heute sieht in den Zurückeroberern den Befreier, den Wohltäter, welchen er in mehreren Festen im Jahr feiert und auch Kämpfer auf spanischer Seite wie z.B. Jakob, el matamoros, der Maurentöter wird gefeiert und sogar heilig gesprochen.

Wenn da also konvertierte selbst sich so bezeichnen oder Araber und eine positive Bedeutung daraus machen, was sie im Ursprung ja auch ist und darüber Bücher schreiben, dann ist das was anderes in meinen Augen, als wenn ein ganz normaler Spanier dich so bezeichnet, weil es sich einfach etabliert hat.


Ich hätte bei Latinos Beitrag auch nichts negatives aufgefasst, wenn das Wörtchen Harraga dazwischen nicht gefallen wäre.
Und ich vermute mal, dass er weder Araber ist, noch sich irgendwann in der Lage befunden hat , irgendwo so leben zu müssen wie diese Menschen in Spanien. Am Minimum und angefeindet. D.h. ich traue ihm in seiner Formulierung nicht den Hintergrund zu sich mit diesen Menschen zu identifizieren, mit ihnen zu solidarisieren – weil ihm dazu einfach der Hintergrund (Herkunftsmässig und eigene Lebenssituation) fehlt(ich kann mich natürlich auch irren). Das gleiche gilt für die Wörtchen Moro und Neger.

Somit fasse ich seine Bezeichnung erst einmal negativ auf - ich habe ihn aber auch gefragt. Vielleicht mag er ja dazu antworten und es erklären.


Was das Obst und Gemüse angeht, am besten man baut es sich selbst an, wenn man kann. Denn auch hier in Deutschland wo Bio draufsteht ist nicht immer Bio drin.
Und wie oft hat man es in Lebensmitteln, dass da ein Land drauf steht und hinten drauf ganz klein dann aus Eg Ländern und nicht EG Ländern. Wie oft haben wir beim Fleisch jetzt erlebt, dass nicht unbedingt drin ist was drauf steht.