Original geschrieben von: souza
Ich interessiere mich selbstverständlich für den kulturellen und religiösen Hintergrund meines Mannes, ich lebe schließlich mit ihm.
Was am Anfang exotisch und spannend aussah, entpuppte sich dann aber im Alltag als ausgesprochen schwierig. Da sind der Toleranz gelegentlich selbst bei mir Grenzen gesetzt.


Du hast bereits in einem anderen Thread geschrieben, dass Du ein Problem mit dem religiösen Hintergrund Deines Partners hast und allgemein den Islam hinsichtlich der Rolle der Frau für bedenklich hälst.

Und nun hast Du in diesem Thread ohne richtig Beiträge zu lesen ein ähnliches Maß zu deiner eigenen Situation gesetzt.

Sie schrieb, dass er geschieden ist und Du fragst ob er wirklich getrennt sei wie sie sich da sicher sein könnte.

Sie schrieb dass er bei seiner Mutter mit den Kindern übernachtet und Du liest Ex.

D.h. Du gehst (unbewusst)von Deiner eigenen Situation schon mit Vorurteilen bei anderen ran.


Und hier ist es meiner Ansicht nach wirklich wie Jasmin in ihrem Beitrag erklärte nicht immer ein Kultur und Religionsabhängiges Problem.
Wer einen Menschen kennenlernt und trifft während er noch verheiratet ist (in Trennung) und dann ihn dabei ertappt dass er mit anderen Frauen rummacht, der braucht sich nicht zu wundern warum er in der Beziehung nicht wirklich vertrauen kann.

Was Deinen Mann betrifft würde ich Religion und Kultur ganz hinten anstellen bei den genannten Problemen.

Opportunismus ist kein marokkanisches oder muslimisches phänomen.

Ich glaube Du hast eher mehr mit einem Menschen zu kämpfen der Alkohol und Spielprobleme hat und sich ein bequemes Leben macht als mit dem religiösen Hintergrund und dem marokkanisch sein.

Du könntest mir jetzt vorwerfen dass dies nicht in den Thread gehört aber wohl kaum, dass ich Dir gerade zu nahe getreten bin, denn das sind die persönlichen Informationen die Du selbst hier in diesem Forum preis gegeben hast und deren Resultat sich jetzt hier durch einige Threads wie ein roter faden zieht.

Deine Erfahrung, Dein Marokkaner ist nicht das Maß für alle anderen Fälle. Hättest du Dich ausreichend mit der Kultur und der Religion von ihm befasst, würdest Du vieles nicht jetzt darauf schieben was schief läuft und Du würdest nicht vermuten, dass es bei anderen genauso der Fall ist.


Original geschrieben von: souza
Mhhh, da könnten wir wahrscheinlich lange diskutieren.
Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung, aber ich finde es nicht in Ordnung wenn den Mädchen die Möglcihkeiten des Lebens eingeengt werden, was aus meiner Sicht, in der muslimischen Erziehung der Fall ist. Oder das Beispiel Ehrenmorde, da bin ich ganz rigoros. As meiner Sicht sollte es keine mildernden Umstände wegen der Religion geben, das ist geplanter Mord, nichts anderes.



Das nächste Klischee. Du bist wirklich Mediengeschädigt. Mach mal die Augen auf. Hier geschehen in regelmäßigen Abständen Morde von Müttern an ihren eigenen Kindern, von eifersüchtigen ExMännern an ihren Partnerinnen oder Väter die eine gesamte Familie auslöschen.

Das nennt man dann Familiendrama das natürlich keinen gesellschaftlichen, kulturellen Hintergrund hat.


Original geschrieben von: souza
Diese Sicht von filfil hört sich für mich wie die meiner Oma an vor 50 Jahren.


Diese Sicht, ist die Sicht eines Menschen der die Werte seiner Großeltern und das Erbe ihrer Kultur mit Stolz tragen kann. Ein Mensch der seine Religion praktiziert.

Dass es Menschen gibt die keine Religion praktizieren respektiere ich. Dass es Menschen mit einem anderen Kulturverständnis gibt respektiere ich auch.

Für Menschen, die Schuld bei anderen Dingen und Menschen suchen als bei der eigenen Naivität gilt dies jedoch nicht.