Erich Fromm erklärt es auch gut:

Manchmal lässt sich der Fanatiker an einem eigenartigen Glitzern in seinen Augen erkennen, an seinem verzerrten Gesicht oder an der ständigen Wiederholung und Sterilität seiner Argumente; vor allem erkennt man ihn daran, dass er kein wirkliches Interesse am anderen und dessen Problemen hat, es sei denn, sein eigener Narzissmus ließe sich in den Problemen des anderen wiederfinden. (...) Meistens ist es nicht zu schwer, die Persönlichkeit eines nach Wirklichkeit und Wahrheit Suchenden von der eines Selbst-Suchers und Narzissten zu unterscheiden, für den etwas nur aus dem Grunde wahr ist, weil er daran glaubt. Es braucht nicht eigens betont zu werden, dass Fanatiker oft eine große Wirkung haben, und zwar gerade deshalb, weil sie so weit von der Wirklichkeit entfernt sind, so dass sie keinerlei Zweifel mehr haben und mit einer derart absolut wirkenden Überzeugung auftreten können, dass sie viele ansprechen, die von Zweifeln geplagt werden und die in dem Mann einen Gott sehen, den sie hören und berühren können. ― (1990i [1968]: Der politische Radikalismus in den Vereinigten Staaten und seine Kritik, in: Erich-Fromm-Gesamtausgabe (GA) Band XI, S. 405f.)