Original geschrieben von: OrpheusXL
Original geschrieben von: 21merlina
[quote=OrpheusXL]

Original geschrieben von: OrpheusXL

„Und Wir haben wahrlich viele Ginn und Menschen erschaffen, deren Ende Gahannam sein wird!


Antwort auf:

"Sie wurden schon so geschaffen", steht da nicht.
Da steht nicht, sie wurden geschaffen, damit sie in die Hölle kommen. Das ist deine Interpretation.


Dann stelle ich mich mal weiter dumm und frage:
Wenn Allah im Voraus weiß, dass einige seiner Geschöpfe in die Hölle kommen, warum erschafft Er diese dann erst? Das widerspricht doch seinem Willen, dass alle Seelen in den Himmel und zurück zu Ihm kommen und das ist vollkommen sinnlos für das Geschaffene Wesen, welches ja nicht die geringste Chance hat, sein Schicksal abzuwenden.

Das wäre ein ungerechter Gott. Und einen ungerechten Gott gibt es nicht. Oder anders ausgedrückt: Gott ist immer gerecht.

Was also haben diese armen Geschöpfe verbrochen, dass sie für die Hölle bestimmt sind? (Denn das ist ja hier schon vorab festgelegt)

Antwort auf:

Ich sage dir nochmal: Lies die Interpretationen der Gelehrten und dann wiederlege sie, wenn du kannst.


Du wirst sicher verstehen, dass auch ich etwas Bequemlichkeit für mich in Anspruch nehme, darum möchte ich dich bitten, mir zumindest einen Gelehrten zu nennen, den auch du als maßgeblich akzeptiertet. Dann werde ich dir widerlegen, was er gesagt hat.


Was du da ansprichst ist der scheinbare Widerspruch zwischen Vorherbestimmung und freiem Willen. Dass Gott weiß, was jeder Mensch getan hat, tut und tun wird heißt noch lange nicht, dass er ihn dazu zwingt, auf eine bestimmte Art zu handeln.
Ließe uns Gott den freien Willen nicht, wäre das in der Tat ungerecht, aber so ist es nicht.
Hier ist es ganz gut erklärt: Schicksal und Vorherbestimmung

Jetzt soll ich dir einen Gelehrten nennen, damit du dessen Kommentar zu 7:179 widerlegen kannst? Such doch selber. Hier hast du ein paar.
"179. Und Wir haben viele von den Menschen und Dschinn für die Hölle bestimmt.535 Sie haben Herzen, doch sie verstehen nicht damit,536 und sie haben Augen, doch sie sehen nicht damit, und sie haben Ohren, doch sie hören nicht damit.537 Sie sind wie das Vieh,538 nein, sie sind noch weiter abgeirrt.539 Sie sind es, die (allen Ermahnungen gegenüber) achtlos sind.

535. Dies bedeutet nicht, dass einige Menschen und Dschinn zu dem Zweck erschaffen worden sind, ins Feuer geworfen zu werden. Dieser Satz bedeutet vielmehr folgendes: Allah hat sie erschaffen und ihnen Herzen, Denkvermögen, Augen und Ohren geschenkt, aber die Bösen haben nicht von diesen Fähigkeiten Gebrauch gemacht, um die Wahrheit vom Trug zu unter­scheiden, sondern sie brachten sich selbst durch ihre schlechten Handlungen an den Rand der Hölle. Die hier vorliegende Formulierung bringt intensives Bedauern zum Ausdruck, wie wenn etwa eine Mutter über ihren gefallenen Sohn klagen würde: "Ach, ich habe ihn als Kanonenfutter großgezogen." Damit meint sie selbstverständlich nicht, dass sie ihn zu diesem Zweck großgezogen hat, sondern sie will ihre Trauer zum Ausdruck bringen und die für diesen Krieg Verantwortlichen tadeln. (Mauduudi)

536. Sie machen von ihrer Verständnisfähigkeit keinen Gebrauch. (Darjabaadi)

Sie öffnen nicht ihre Herzen, die ihnen zu diesem Zweck gegeben worden sind, und nehmen infolgedessen Allahs Zeichen nicht wahr. (Qutb)

537. Vergleiche auch Suura 2:18. Obwohl ihnen offensichtlich alle Fähigkeiten der Vernunft und der Wahrnehmung mitgegeben sind, haben sie diese so abstumpfen lassen, dass sie nicht mehr funktionsfähig sind, und gehen geradewegs auf die Hölle zu. Auf diese Weise sind sie sozusagen "für die Hölle gemacht". (Juusuf ‘Allii)

538. In diesem Stumpfsinn. (Darjabaadi)

Vergleiche 2. Petrus 2:12-13: "Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur aus dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden; sie lästern, was sie nicht kennen, und werden in ihrem verderblichen Wesen um­kommen und auch den Lohn der Ungerechtigkeit noch verlieren..." (Darjabaadi)

539. Während der Stumpfsinn des Viehs unwillkürlich, instinktiv und deswegen nicht zu tadeln ist, ist das Verhalten der Kaafirs beabsichtigt, erworben und tadelnswert. Vergleiche auch Jesaja 1:3: "Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht." (Darjabaadi)

Tiere folgen ihren Instinkten und natürlichen Bedürfnissen und sind sich der Möglichkeit oder Notwendigkeit moralischer Entscheidungen nicht bewusst. (Asad)"
Tafsir 7:179


LG