Antwort auf:
Und kein Mensch hat es verdient sich für einen anderen Menschen aufzugeben.



hallo souza,

seit du mich einmal total missverstanden hast, habe ich dich in meinem focus behalten. heute möchte ich hier ein paar gedanken aufschreiben, die mir in den letzten tagen durch den kopf gingen.
wir frauen sind sehr emotionale wesen und wollen immer, dass die menschen in unserer umgebung sich wohl fühlen. das bringt uns oft dazu sehr lange und intensiv um dinge zu kämpfen, die (vielleicht) gar nicht vorhanden sind.
wenn sich ein typ in unserem kleinhirn eingenistet hat, ist (zu diesem zeitpunkt) kein platz für einen anderen da. wir haben ihm schon lange (nur für uns allein) die treue geschworen und bemerken nicht, dass er uns gar nicht sieht. wir denken, weil es uns so geht, müsste er genauso denken und fühlen. das ist nicht (immer) so. wir kämpfen und warten (bis zur selbstaufgabe) auf ein wort, ein zeichen von ihm. aber es kommt nichts.
wir sind in unseren wünschen sehr bescheiden und wenn er dann mal einen kleinen schritt auf uns zukommt, klammern wir uns daran, wie an einen strohhalm vor dem ertrinken.
das gefühl, dass man mehr in eine beziehung investiert, als der mann, hat wohl (fast) jede frau schon einmal gehabt. das ist ja auch nicht schlimm. wenn sehr unterschiedliche menschen sich zusammentun, muss man erst einmal das gefühl dafür bekommen, wie der andere tickt. und wir wollen eigentlich immerzu ein feedback haben. wir wollen das gefühl bekommen, dass wir für ihn etwas besonderes sind.
irgendwann haben wir dann unser gesamtes pulver verschossen und fragen uns: warum begreift der typ nicht, was er uns wert ist. wir erinnern uns, was uns an ihm gefiel. vielleicht sein mut dinge auszusprechen, die sich andere nicht einmal getrauen zu denken, vielleicht seine stärke, die unbillen des lebens zu ertragen, oder seine romantische arder, sein art, die dinge zu erkennen und sie auf den punkt zu bringen, seine intellegenz oder den spaß, den wir gemeinsam hatten. dann stellen wir (wie schon 1000 mal vorher) fest, dass wir (noch immer) der meinung sind, dass wir das perfekte paar wären (wären!!!), trotzdem haben wir das gefühl, nichts mehr machen zu können, was das ruder noch rumreißt.
dann ist der zeitpunkt gekommen, an dem wir eine entscheidung fällen. egal, wie sie ausfällt, sie ist immer richtig, denn in dem augenblick, in dem wir sie fällen, haben wir das gefühl, dass es so in ordnung ist. mit den folgen werden wir dann leben. diese entscheidung war genau in diesem augenblick richtig. später werden wir neue entscheidungen fällen. Wir werden uns auch immer wieder fragen, ob es nicht eine andere lösung gegeben hätte.
(wir frauen neigen dazu, alles zu hinterfragen und brauchen eigentlich nur die eine gewissheit, dass wir ihm wichtig sind.)
eins ist sicher, auf den punkt des weges, als die welt noch in ordnung schien, kommen wir nie wieder zurück (die vergangenheit ist passe), aber das muss nichts schlechtes sein. es kann auch vorwärts bringen.
wichtig ist, dass man darüber ohne vorwürfe redet und gemeinsam nach einer lösung sucht. wenn der zeitpunkt gekommen ist, dass man nicht mehr „wir“ und „gemeinsam“ denken kann, gibt es nur eine lösung: schlussstrich!
wie du´s auch drehst, ob du dir wünscht, dass es wieder wird wie zuvor oder du etwas neues machen willst, du musst diese entscheidung ganz für dich allein treffen. wenn dein herz immer wieder blutet, solltest du vernunft regieren lassen und einen schritt zurückgehen.
manchmal ist es auch gut, größe zu zeigen und ihm ein angebot zu machen, dass ihn schlechtweg erschlägt (im positiven sinne). niemand gibt dir die garantie, dass es ein happy end in DIESER beziehung gibt.
ich hatte vor kurzem einen spruch gepostet: „jede geschichte hat ein happy end. bist du nicht happy, ist sie nicht zu ende.“ dieser spruch ist wahr. nur ist das happy end manchmal anders, als wir es uns in diesem augenblick vorstellen.
du hast dich verändert, du beginnst nach vorn zu sehen. das ist gut. du wirst deinen weg finden. es gibt keine sicherheit, dass es ständig aufwärts geht. es wird immer wieder rückschläge und flashbacks geben. aber das ist das leben! durch diese gefühle merkst du, dass du lebst. erst wenn du nichts mehr fühlst und sich alles taub anfühlt, hast du dich aufgegeben. solange du kämpfst, bist du auf dem richtigen weg.
du wirst allein merken, wann es an der zeit ist zu gehen oder zu bleiben.
warum ich shakirs spruch gewählt habe? Weil der nicht nur für süchtige gilt, sondern auf das gesamte leben zutrifft. wenn du das gefühl hast, dich selbst aufgeben zu müssen, dann ist der letzte zeitpunkt gekommen, um eine entscheidung zu fällen, sonst versinkst du in selbstmitleid, hoffnungslosigkeit, taubheit. das ist keine liebe der welt wert.

ich habe hier zwei lieder für dich, die ich in den letzten tagen öfter gehört habe. vielleicht magst du sie.

hier lang :))

Winken2
katrin


When the rich wage war
is the poor who die.
LP