Original geschrieben von: _Sandra_
Original geschrieben von: Koschla
Original geschrieben von: Sandra
Sorry, aber das hat nichts mit der Nationalität zu tun.


Stimmt, mit Nationalität hat es nichts zu tun, aber es ist eine Tatsache, dass das so genannte Bezness weit verbreitet ist. Deshalb ist es keine Abwertung von Marokkanern oder anderen Nationalitäten, darüber zu sprechen. Mit einem deutschen Mann fällt der Punkt Bezness weg, weil der Deutsche schon einen deutschen Pass hat, dieser Pass aber von anderen Nationalitäten sehnlichst erwünscht wird. Und da es dafür nicht so viele Möglichkeiten gibt und die Heirat mit einer Deutschen der einfachste Weg ist, ist es durchaus legitim, darüber nachzudenken. Es gibt massenhaft Fälle, wo der Mann die erforderlichen drei Jahre aushält und dann die deutsche Frau verläßt, sobald der den kostbaren deutschen Pass in Händen hält, eine junge Frau aus der Heimat heiratet und eine Familie gründet. Es gibt auch andere Fälle, wo es gutgeht und sich die Liebe bewährt oder entwickelt.
Bezness benutzt die Frau, die sich idealistisch und blauäugig selbst belügt.

Wie man sich schützen kann? Halte ich für schwierig. Man müsste dann ausschließlich der Vernunft folgen, was man nicht immer kann, besonders nicht, wenn man verliebt ist. wenn man die drei Jahre durchhält und er bei der Frau bleibt, dann ist es Liebe. Ansonsten am besten alle Pflichten einfordern, wie es auch eine Marokkanerin tun würde.


Bei deutschen nennt man die Personen dann Heiratsschwindler, nicht Beznesser, das stimmt.

Wenn es sich in ihrem Fall tatsächlich um Bezness handeln sollte, findest sie da nicht eher Rat und Hilfe auf dieser 1001-Nacht-Seite als hier? nixweiss1



Hallo Sandra,

Rat und Hilfe sollte man sich bei seinem eigenen Hausverstand holen und falls es da so ein schwammiges Gefühl gibt, daß es sich um Diskriminierung handeln könnte ("bin ich als Frau wirklich so blöd, wie ich bei 1001 Geschichte und auch hier im Forum dargestellt werde?"), sollte man sich die Quellen und Zahlen anschauen, ob sie für derart grobe Pauschalisierungen tauglich sind. Herausgekommen ist, daß es pro Jahr maximal 2 - 5 Fälle sein können, wo ein marokkanischer Mann eine deutsche Frau als Sprungbrett nach Europa benutzt haben kann - dies sogar dann, wenn man alle Bezness-Fälle von 1001 als bewiesen betrachtet und nicht als Kolateralschaden jeder Eheschließung - auch ohne Beznesshintergrund.

Josi

Hier die Zahlen:

Die Zahlen stammen aus einer Erhebung des Bundesamtes für Migration über einen Zeitraum von 10 Jahren (1996 - 2006) und lassen nicht den Rückschluß auf massenhaften Heirats-Betrug an deutschen Frauen durch Marokkaner zu. Sie rechtfertigen auch keine Verallgemeinerungen wie „oft“, „meistens“, „bis auf Ausnahmen“. "massenweise" u.ä.. - die darüberhinaus auch noch sich nur an Frauen richten.

Die meisten FZF Visen werden nämlich nicht auf marokkanische oder arabische Männer ausgestellt, sondern auf junge Frauen aus Rußland, aus Serbien und aus Thailand im Alter zwischen 18 - 21 Jahren.

Mehr junge Frauen als junge Araber

Bei einer nationalitätenspezifischen Betrachtung des Familiennachzuges zeigt sich, daß der Nachzug aus der Türkei mit Abstand am stärksten ist, gefolgt von der Russischen Föderation, Serbien-Montenegro und Thailand. Wobei bei allen vier Nationalitäten kontinuierlich mehr Frauen zu deutschen Männern über die FZF nachziehen als andersherum und deren Anteil bei allen FZF Visen deutlich höher ist als bei den nachziehenden Ehemännern zu deutschen Frauen.

Der Anteil marokkanischer Männer

Ganze 480 marokkanische Männer sind im Jahr 2006 zu deutschen Frauen nachgezogen: aber 2.558 Türken, 722 Serben, 1.074 Russen, 405 Amerikaner, 61 Thailänder, 231 Ukranier und 160 Inder, die zusammen einen Anteil von 10.363 Männern an 56.302 insgesamt erteilten FZF Visen im Jahr 2006 stellen.

Auf zwei Augen blind

Von 17.005 FZF Visen, die 2006 an Ausländerinnen, die zu einem Deutschen nachziehen wollten, erteilt wurden, entfallen auf russische Frauen 2.391, auf thailändische 1.345, auf türkische 1.575, auf marokkanische Frauen 520, auf serbische 541 und der Rest auf indische und amerikanische Frauen (160 und 261). Dies bedeutet in absoluten Zahlen, daß 2006 mehr als zwei Drittel mehr Visen an Frauen erteilt worden sind als an Männer, die zu Deutschen nachziehen - Bezness sich jedoch ausschließlich auf Frauen bezieht, die von arabischen Männern benutzt würden.

Und darüberhinaus die meisten davon Frauen im Alter zwischen 18 - 21 Jahren sind.

Familienzusammenführung rückläufig

Haben im Jahr 2002 noch 2.280 Marokkaner von insgesamt 85.305 Ausländern ein FZF Visum erhalten, waren es im Jahr 2006 nur noch die o.a. 1.000 Marokaner beiderlei Geschlechtes, die zu Deutschen nachgezogen sind - davon 480 Männer. Sie sind also bis 2006 schon um 41% rückläufig, nach allem, was man weiß hat sich dieser Trend bis heute fortgesetzt.

2 - 5 Bezness Fälle - der Gegencheck

Wieviele Bezness-Fälle sind es also maximal, die sowohl dem deutschen Staat zur Last fallen können nachdem die drei Jahresfrist vorüber ist als auch Frauenbiografien zerstören, weil die Ehen die magische Grenze nicht überdauert haben?

Auf der Website von 1001 Geschichten wurden seit Februar 2003 bis Januar 2013 insgesamt 265 Fälle von Bezness ins Netz gestellt, was pro Jahr im Schnitt 15 - 20 dokumentierte Bezness-Fälle - bezogen auf alle arabische Länder - entspricht. Wieviele davon marokkanischer Herkunft sind, ist auf der 1001 Seite nicht ausgewiesen: ich nehme an, es sind nicht mehr als 15 - 30 % - was 2 - 5 Fällen pro Jahr ausmacht. Man darf davon ausgehen, daß 1001 Geschichte repräsentativ ist in absoluten Zahlen was Bezness aus arabischen Ländern angeht und darüberhinaus der „normale“ Anteil am Scheitern einer Ehe nicht berücksichtigt wurde.

2 - 5 Fälle von Heiratsbetrug pro Jahr ist nicht wenig und jedes Einzelschicksal ist eines zuviel. Aber 2 - 5 Fälle rechtfertigen keinen Generalverdacht gegen Marokkaner in diesem Forum und auch keine Pauschaldiskriminierung von Frauen, die angeblich als einzige vor Heiratsbetrug gewarnt werden müssen: was letzten Endes durch das gesäte Mißtrauen eine bi-nationale Beziehung mehr belastet als es den 2 - 5 Fällen nützt, so sie denn überhaupt auf Warnungen hören würden.

Kleinstudie IV im Rahmen des Europäischen Migrationsnetzwerkes

Familiennachzug in Deutschland

Quelle Stand August 2007:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
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Frankenstrasse 210
90461 Nürnberg
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