Lacke und Lasuren haben entweder Erdöl oder (modifiziertes) Pflanzenöl als Grundlage. Auch die Deutschen sind dumm, die allermeisten jedenfalls. Vor 30 Jahren, als es die Baumärkte noch nicht gab, da verkaufte der kleine Händler Farben und Lasuren für ein paar Groschen das Liter. Dann kamen die großen Baumärkte, haben mit einem verbrecherischen Preiskampf alle kleinen Schlucker vom Markt gedrängt. Der Herstellung einer Lasur kostet immer noch weniger als ein Euro, doch im Verkaufsregal der kriminellen Baumärkte kostet ein Liter dann 15 Euro. Bei Leim, bester Qualität ist es das gleiche. Großabnehmer bezahlen rd.. 30 Cent das kg, im Verkaufsregal kostet das kg 10 Euro und mehr.
Was tun? Antwort: Schlauer sein als die Baumärkte.

Jedes Pflanzenöl, auch Salatöl, oxidiert in Kontakt mit Sauerstoff im Laufe der Zeit zu Gummi.
Bestes Pflanzenöl als Direktlasur holt man sich, indem man die schwarze Brühe, die bei den Ölmühlen unten von den Olivensäcken rausläuft, einsammelt. Nach 1 bis 2 Tagen hat man mit dieser Lasur eine hochfeste Verbindung, die durch fast nichts mehr vom Holz wegzubringen ist. Auch undichte Tonkrüge kann man dadurch wieder dicht bekommen, indem man diese Füssigkeit in den Krug einfüllt und für einen Tag stehen lässt.
Ansonsten drittklassiges Olivenöl besorgen und 1-2 mal aufkochen und abkühlen lassen, damit die Moleküle verlängert werden. Dadurch wird die Oberfläche vergrößert und der Sauerstoff hat mehr Angriffsfläche, um mit dem Öl zu reagieren.
Wichtig, das Öl immer in sehr dünnen Schichten nacheinander auftragen, damit Oxidation mit Sauerstoff möglichst rasch abläuft.
Kurzum, mit Olivenöl, je minderwertiger desto besser, lässt sich der allerbeste Holzschutz zu günstigen Preisen erzielen.
Mit der Beimischung von Farbpigmenten kann man den Farbton variieren.

Last edited by Andreas1; 31/12/12 01:10 PM.