Original geschrieben von: Jasmin Hauser

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Antwort auf:
Der Durchschnittsmann ist als Hausmann völlig ungeeignet und widerstrebt seiner Natur.
Die Durchschnittsfrau ist als Beschützer einer Großfamilie auch weniger geeignet als der Durchschnittsmann.
Ich erinnere nur an die Karikatur: "..gleicher als die Frau oder gleicher als der Mann?"

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Was ich persönlich unter Emanzipation verstehe ist nicht die Gleichheit zwischen Mann und Frau, sondern die Gleichwertigkeit und die gerechte Aufteilung der Arbeit, was nicht heißt, dass jede Arbeit 50:50 aufgeteilt werden und jeder Part die selben Tätigkeiten ausführen muss. Es geht darum, dass man sich gegenseitig einfach unterstützt!

Natürlich muss nicht jede Arbeit 50:50 aufgeteilt werden. Ich habe die Hälfte der Teller gespült, jetzt spülst du die andere.... Das wäre Kindergarten.
Aber die Gesamtarbeit, die im Leben als Ehepaar anfällt sollte schon ungefähr 50:50 aufgeteilt sein, alles andere wäre schlicht ungerecht und ich kapiere da immer nicht, wie jemand sich weigern kann, das zu kapieren. Auf Gerechtigkeit kommt es an, nicht auf Gleichmacherei oder leugnen der biologischen Unterschiede. Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich Hausarbeit mache, das Problem liegt woanders:
In einer wie altertümlichen Gesellschaft mit Haupteinnahmequelle Landwirtschaft war die Rollenverteilung typische Männerarbeit - typische Frauenarbeit unterm Strich halbwegs gerecht. Die Frau hat sich hauptsächlich um die Hausarbeit incl. Kinder gekümmert, der Mann um das Vieh und die Feldarbeit. Wobei die Arbeitsteilung auch nicht ganz streng so war. Frauen haben auf dem Feld und im Stall schon auch geholfen... Jedenfalls haben die beiden Ehepartner bis zu ihrem Tod (oder so lange sie eben konnten) gearbeitet, also war das System gerecht.
In der heutigen Gesellschaft ist es aber völlig anders. Wenn wir die traditionelle Rollenverteilung in die moderne Gesellschaft mitnehmen, bekommen wir folgendes Resultat:
Bei der Arbeit außer Haus ("Männerarbeit") gibt es mittlerweile nämlich so tolle Errungenschaften wie 5-Tage-Woche, Urlaub und vorallem Rente und krankschreiben lassen kann man sich auch. "Männerarbeit" ist nicht mehr, so wie früher, Arbeit für JEDEN Tag bis ans Lebensende. Für "Frauenarbeit" gibt es aber nach wie vor keine Krankschreibung, keine 5-Tage-Woche, keinen Urlaub und keine Rente.
Was folgt daraus? Eine Frau ist heutzutage als Hausfrau die Gelackmeierte. Spätestens ab dem Rentenalter wird es ungerecht. Dann arbeitet der Mann nämlich GAR NICHTS mehr, die Frau muss aber ihren Teil der Arbeit weiterhin machen. Gesund oder krank, an Feiertagen und Wochenenden und auch im Urlaub.
Wie läuft es denn zum Beispiel im Ramadan? Erzählt mir doch nichts! Die Männer nehmen Urlaub, hocken den halben Tag in der Moschee oder schlafen, während die Frau schuftet. Die schläft dann abends beim Tarawih im Stehen ein, falls sie überhaupt hingehen kann/darf bzw. noch die Energie dafür aufbringen kann.

Und wo ich schon mal dabei bin, muss ich auch noch was zur Beschützerrolle des Mannes loswerden: Die ist in der modernen Gesellschaft überflüssig geworden. Für den bewaffneten Personenschutz ist die Polizei oder, falls nötig, professionelle Leibwächter zuständig.
Weil ich jetzt keine Lust habe, mehr zu tippen, kopiere ich etwas, was ich an anderer Stelle geschrieben habe, als Antwort auf diesen Satz:
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OK, die Seite ist gerade nicht abrufbar, muss ich es doch nochmal schreiben.
Es ging um Hadsch- und Umrah-Reiseveranstalter. Da meinte einer so ganz entsetzt, beim Veranstalter soundso wären Frauen ohne Mahram mitgekommen und die wären da ganz auf sich gestellt gewesen. Was für eine Angst die gehabt hätten und was da alles passieren hätte können ohne Beschützer...
Jetzt sagt mir mal ganz objektiv, was denn???
Passieren kann da eine Menge, aber doch im Normalfall absolut nichts, was einem Mann nicht genauso passieren kann.
Dass irgendwo eine Massenpanik ausbricht und man totgetrampelt wird? Gut, und wie will einen da ein Mann bitte vor beschützen? Der wird mit totgetrampelt und fertig.
Dass man krank wird? Mich hat es voll erwischt. Die Bronchitis meines Lebens. Genauso, wie alle, die Männer dabeihatten auch. Wir sind dann halt alle zum Arzt (bzw. Ärztin). Das wäre mit einer Atemschutzmaske zu verhindern gewesen, aber nicht mit einem männlichen Beschützer.
Was gibt es sonst noch an Risiken, wo man als Frau in spezieller Gefahr wäre? Mir fällt nichts ein... ach ja: Man kann sich natürlich auch verlaufen! Da muss ich jetzt doch glatt lachen. Ich habe mich nämlich tatsächlich einmal fies verlaufen, und zwar ausgerechnet MIT männlicher Begleitung. Da bin ich zu den Jamarat gegangen mit einem befreundeten Ehepaar. Einfach ganz relaxt dem Mann hinterhergelatscht, der Rückweg kam mir irgendwann verdächtig lang vor: Kein Plan, wo wir hermussten. Irgendwann kam dann am Straßenrand so eine Wasserstation, aber die war leer. Wir waren kurz vor dem verdursten, noch dazu alle krank, Fieber, Husten ohne Ende. Irgendwie haben wir es so gerade ohne zusammenzuklappen ins Zelt zurückgeschafft.
Alleine hätte ich mich wahrscheinlich nicht verlaufen, denn dann hätte ich mir den Weg gemerkt.
Jetzt sagt mir mal, wofür eine Frau heutzutage an einem zivilisierten Ort einen männlichen Beschützer braucht?
Ich könnte übrigens aus dem Stegreif mehrere Situationen nennen, wo ich, als ich noch verheiratet war, durch die Blödheit meines Mannes in Gefahr geraten bin (telefonieren beim Autofahren, fast hätte es gekracht, und so weiter und so fort... da würde mir noch einiges einfallen). Aber so sehr ich meine grauen Zellen auch anstrenge, fällt mir nicht eine einzige Situation ein, wo er mich mal vor einer Gefahr gerettet hat!
So, jetzt könnt ihr mich meinetwegen Emanze nennen. grin


LG