Richtig, das Angebot bestimmt die Nachfrage. Ich glaube aber nicht, dass der normale Konsument in Europa sich dauernd Gedanken machen möchte, was er kauft. Etwas wird angeboten, es ist schön, es ist nicht zu teuer, man kauft es. Wie könnte man kontrollieren, ob es nun in korrekter Weise hergestellt worden ist, also ohne Kinderarbeit, ohne Umweltverschmutzung usw?
Ja, es gibt einige gute Hersteller, z.B. gefallen mir die Sachen von Hess Natur supergut, ABER ich kann sie mir einfach nicht leisten. Also zu C+A und H&M.
Zur Kontrolle: ich bezweifle, dass alles immer mit rechten Dingen zugeht. Vielleicht erinnern sich noch einige an das Tropenholzboykott vor etwa einem Jahrzehnt oder ein bisschen mehr. Man war geschockt über die Abholzung der Regenwälder und niemand sollte mehr Tropenholz kaufen. Dann kam ein Zertifikat, wo man angeblich sicher sein konnte, dass es sich um Tropenholz aus Plantagenanbau handelt, also ohne schlechtes Gewissen. Das alles ging nach meinem Empfinden sehr schnell. Bäume wachsen meistens langsam, deshalb schien es mir total komisch, dass ganz hopphopp ein Zertifikat vorhanden war. Ich glaube nicht, dass das alles stimmt. Das Gleiche mit dem Biosiegel. Dauernd kommt in Dokumentationen, was da alles gefaked wird. Jetzt kann man in sich gehen und entweder wahllos kaufen oder vorher überlegen. Ich z.B. kaufe weder irgendein Tropenholz, egal ob zertifiziert oder nicht, weil ich kein Tropenholz in Europa ( oder Marokko) brauche, es gibt nämlich genug anderes und ich kaufe auch bei manchen Läden nicht ein, die mir nicht ok erscheinen.
Was Du, Najib, schriebst, über die Tomaten und den billigen Preis hier in Marokko ( bei uns nicht 50 Cent, sondern 1 Euro!!!) stimmt auch. Aber kann man wirklich dem Verbraucher in Europa vorwerfen, wenn er Tomaten kauft?
Das sind Riesengeflechte, in denen es um Märkte, um Subventionen, Börsenkurse und Geld Geld Geld geht.

Weiteres Fazit: in sich gehen und überlegen, was man tut. Aber das Leben darüber nicht vergessen.