Entschuldige Katrin,

dieses Forum ist nicht bgerade meine tägliche Hauptlektüre im Internet und im Leben, daher hatte ich es nicht geehen dass Du das Thema begonnen hast.

Alles hat zwei Seiten.
In den afrikanischen Ländern wo ich unterwegs war habe ich so oft von den Menschen gehört, dass es ihnen heute besser ginge wenn sie Bestandteil des entspr. europ. Staates geblieben wären. Dann würden sie heute auch nicht unter Einsatz ihres Lebens versuchen die Kernländer ihrer ehem. Konlonialisten zu erreichen.
Dies aber wissen viele Menschen in Europa nicht. Sie informieren sich nur in den Medien und lesen nur das was sie lesen möchten.
Kolonialzeiten hatten ihre schlechten Seiten, was aber nicht pauschalisiert werden darf (aber leider oft geschieht).
Nicht wenige Afrikaner sind mit ihren derzeitigen Herrschern weitaus unzufriedener als sie es mit den Kolonialherren waren.
Auf den unabhängig gewordenen Komoren hatten die Bewohner einiger Inseln sich per Abstimmung mehrheitlich dazu bekannt bei Frankreich bleiben zu wollen.
Auch in anderen Ländern, wie z.B. in dem jetzt von Islamisten besetzten Nordmali war die lokale Bevölkerung mehrheitlich gegen eine Unabhängigkeit und für den Verbleib bei Frankreich.
Vorangetrieben wurden die Unabhängigkeitsbewegungen i.d.R. durch von den Kolonialherren entmachtete ehem. Herrscherfamilien in den Ländern die wieder zurück an die Macht wollten.
Ich pers. bin ganz klar der Meinung dass die Unabhängigkeit der Staaten der richtigere Weg war und ist aber die Kolonialzeit darf nicht einseitig schlecht geredet werden, vor allem nicht von einschlägigen Organisationen deren Mitglieder davon profitieren und unwissenden Nachplapperern. Natürlich wurde zu dieser Zeit geschlagen aber die Zeit war eine andere wo es dem "kleinen Europäer" auch nicht anders erging als dem Afrikaner, wenn er aufmüpfig wurde.
Zwischenzeitlich gibt es Berechnungen die belegen, dass durch die Beilegung von Stammesauseinandersetzungen durch die Kolonialtruppen wahrscheinlich mehr Menschenleben gerettet wurden als durch sie getötet wurden.
Aber, wie gesagt, alles hat zwei und oft mehr Seiten. Meist sehen die Mundaufreisser aber nur eine und hatten bisher nie Gelegenheit in ihrem Leben ein schwarzafrikanisches Land zu besuchen und dort mit den Menschen darüber zu reden.

So, liebe Katrin, um auf Deine Frage zurück zu kommen "Fluch oder Segen", so ist meine Meinung: Weder Fluch noch Segen!
Für viele war es ein Fluch, für viele andere ein Segen und für die meisten liegt die Zeit wohl irgend wo dazwischen.



Last edited by Thomas Friedrich; 16/10/12 03:10 PM.

Beste Grüße
Thomas

In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.