Salam Shakir,

schönes Gedicht und tolles Lied!

Salam Nayma,

ich kann den Vorposterinnen nur zustimmen, dass Probleme nicht nur damit zusammenhängen, dass sie in einer binationalen Beziehung vorkommen. Disharmonien kommen auch in monotationalen Ehen vor. Ausserdem wissen wir nicht konkret, welche Probleme dich belasten.
Aber hierzu
Antwort auf:
Ich selber stehe immer wieder an diesem Punkt, wo ich merke, dass ich sehr viel Enerige in die Beziehung investiere, aber nicht sicher bin, ob ich auch das gleich dafür bekomme oder es sich lohnt, so viel zu tun... und ich meine nicht nur "tun" wirklich etwas tun, es betrifft schon meine Gedanken, meine Träume, meine schlaflosen Nächte... WIe lange lohnt es sich, dafür zu kämpfen?


kann ich sagen, dass es ein typisch weibliches Problem ist, denn es sind meistens die Frauen, die soviel Energie in die Beziehung und in die Liebe allgemein stecken. Männer nehmen das generell lockerer. Das heisst nicht, dass sie gleichgültig sind - nein, sie lieben genauso stark und nehmen die Frauen und Beziehungen auch wichtig und ernst. Sie stecken nur nicht soviel Energie hinein und betreiben nich soviel Aufwand wie Frauen.

Mit was das meiner Meinung nach zusammenhängt? Der Mann versteht sich von selbst als Mann, er erlebt sich als unabhängigen, starken Menschen (natürlich ist er auch verletzlich, aber er fühlt sich als DAS starke Geschlecht). Er ist in der Regel selbstsicher und weiß wer er ist: ein MANN und er hat als Mann diese Selbstwahrnehmung weil dies das Bild des Mannes ist, das ihm durch die Gesellschaft vermittelt wurde und immer wieder aufs Neue wird. Die Sicht der anderen, das Männerbild wird ihm von klein auf vorgelebt und verkörpert sich in ihm - und dies umso mehr er vom kleinen Jungen zum Manne heranwächst.

Wir Frauen haben aber von klein auf vorgelebt bekommen, wie sich Frauen über ihre Männer definieren. Das fängt damit an, dass die Frau durch ihren Mann einen gesellschaftlichen Status durch die gesellschaftliche Position des Mannes erhält (das ist die Frau vom Präsidenten, vom Bürgermeister, vom Geschäftsbesitzer nebenan...) bis hin, dass die Frauen stolz auf ihre Söhne sind (sind sie auch auf ihre Töchter, die Söhne bekommen aber mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung von der Gesellschaft).
Oder man beachte nur, wieviel Zeit Frauen damit verbringen, über ihre Männer zu reden. Frauen können stundelang über ihre Beziehungen und über Männer reden. Männer reden über Geld, Autos, Fussball und vielleicht mal ganz nebenbei über Frauen - und dies ja nicht zu privat und zu intim in Bezug auf ihre Frauen und ihre Beziehungen.

Wir Frauen besitzen häufig kein unabhängiges Selbst, sondern machen unser Glück und unsere Zufriedenheit von den Männern abhängig. Diese Verhaltensmuster machen sich auch in der zwischengeschlechtlichen Beziehung bemerkbar, die Frau ist nur zufrieden, wenn sie die Anerkennung vom Mann bekommt die sie sich erwartet. Gepaart mit romantischen (und oft utopischen) Vorstellungen, führt das dazu, dass sie darum kämpft, wonach sie sich sehnt: nach der romantisch eingebetteten Anerkennung des Mannes, der anscheinend dazu fähig ist, ihr das Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks zu schenken.

Nur der Mann der sieht es simpler: er träumt und fantasiert nicht, er liebt einfach- und damit hat es sich auch, seine Liebe bedarf keinen Beweis. Für ihn ist es genug die Frau zu lieben, er muss es nicht immer wieder aufs Neue beweisen. Frauen aber sehnen sich nach diesen Liebesbeweisen, und so stecken sie eine Menge Energie und Kraft in die ganze Angelegenheit, ja sie kämpfen.
Durch dieses Kämpfen bekommen wir aber nicht mehr an Liebe und der Mann erwartet sich meist auch nicht, dass die Frau soviel für die Liebe tun und kämpfen muss. Genauso wie er einfach liebt, so ist es für ihn auch genug, einfach geliebt zu werden. Für ihn erscheinen diese Kämpfe und dieses Energie-Hineinstecken eher suspekt, zumindest aber überflüssig.

Soll nicht heißen, dass in Beziehungen keine Kämpfe vorkommen dürfen, aber die Energien sollen nicht in Träume und romantischen Vorstellungen endlos gesteckt werden, welche die Männer nur wenig oder nur teils nachvollziehen können. Kurz um: einfach die Liebe auch etwas gelassener sehen, dieses Gefühl einfach sein zu lassen was es ist und nicht immer wieder symbolisch beweisen zu müssen. Männer sind sehr wichtig im Leben der Frauen, aber man sollte sie nie ZU wichtig nehmen. Das ist es auch warum Männer in der Liebe gelassener sind als Frauen, sie lieben ihre Frauen und nehmen sie wichtig, aber halt nicht ZU wichtig...

PS: Auch Männer erbringen Liebesbeweise, nur tun sie dies dann meist ungeplant und unabsichtlich und genau diese sind doch die wahren Beweise der Liebe...

Last edited by choppy; 26/09/12 04:13 AM.