Lieber Thomas,

Eltern, die Ihr Kind beschneiden lassen tun dies nicht in der Absicht (sexuelle) Gewalt auszuüben.
Sie tun es aus ihrer Weltsicht zu seinem Besten.
Ich finde es sinnvoll, Vor- und Nachteile abzuwägen und verstehe Menschen gut, die sagen, daß der Junge dies später selbst entscheiden soll. Traditionen sollte man ab und zu hinterfragen! Andererseits trägt man als Eltern die Verantwortung für sein Kind und muß oft zu seinem Wohl unebequeme Entscheidungen treffen. Mit körperlichen Auswirkungen gehören da z.B. Impfungen, "Segelohren anlegen" lassen, Blutschwämmchen, Hasenscharten operieren lassen, Zahn- und Kieferkorrekturen etc. dazu. Wäre ich Mediziner, würden mir bestimmt noch bessere Beispiele einfallen, für Eingriffe, die medizinisch nicht absolut notwendig sind, die man zum Wohle des Kindes, auch mit dem Risiko es zu "traumatisieren" oder durch den Eingriff zu "beschädigen" durchführen läßt.
Für einige Kinder ist der Schulbesuch z.B. eine traumatische Erfahrung. Die meisten Eltern "nötigen" ihr Kind aber dennoch dazu. Aus ihrer Weltsicht zu seinem Besten.
Die Väter, die ihr Kind beschneiden lassen, haben es selbst im Nachhinein nicht als so dramatischen Eingriff gesehen, das finde ich wesentlich und ist auch ein wesentlicher Unterschied zu anderen Eingriffen. Sollte eine starke Bewegung "Moslime und/oder Juden gegen Beschneidung bei Jungs" entstehen, bin ich bereit diese Einschätzung zu revidieren.
Jede Gesellschaft bringt einen gewissen Anteil an "aggressiven und kranken" Männern hervor und definiert (und instrumentalisiert) den Begriff "krank" auf ihre eigene Weise, so monokausal, wie Du das formulierst ist es bestimmt nicht.
Antwort auf:
Ein Teil von ihnen hat sich dieses Forum als Sammelbecken ausgesucht und wird unterstützt von Frauen mit ähnlicher Denkweise.
Damit diskreditierst Du Dich selbst.
Durch eine Pönalisierung erreicht man in erster Linie, daß die Leute zu Pfuschern gehen oder sich nicht mehr zum Kinderarzt trauen.
Aufklärung hingegen ist sinnvoll.