Hallo Katrin und Najib,

schön euren philosophischen Gedanken zu folgen. Da kann ich leider nicht mithalten. Dennoch möchte ich auch mein Verständnis von Toleranz erwähnen.
Toleranz bedeutet für mich, dass ich eine andere Meinung, eine andere Einstellung, Sichtweise oder Lebensweise einfach tolerieren kann. Ich muss diese nicht teilen und auch nicht unbedingt nachvollziehen können, mir können diese auch fremd und eigenartig erscheinen, aber ich toleriere den anderen Menschen darin und zwinge ihn nicht meine Sichtweise auf, versuche ihn nicht zu meiner Denk-und Lebensweise zu überreden und zu überzeugen.
Konkret heißt das für mich, dass ich vielleicht eine andere religiöse (oder atheistische) Lebensweise als "falsch" betrachte und zB glaube, dass diese Menschen nicht ins Paradies kommen, toleriere aber, dass sie dieses Leben so leben wollen und zwinge ihnen nicht meinen Glauben auf.

Intoleranz ist für mich, wenn ich an etwas glaube (sei es bpsw. an einen Gott oder an keinen Gott , ein Leben nach dem Tod oder kein Leben nach dem Tod) und Menschen eine andere Lebensweise nicht zugestehe und sie mit meiner belästige indem ich ihnen zwanghaft meine Sicht der Dinge aufzeigen und aufdrücken will. Kurzum - leben und leben lassen.

Allerdings gibt es bestimmt keinen Menschen der allseits tolerant ist und die Toleranz muss auf etwas bezogen sein. So kann ich zB anderen Religionen gegenüber tolerant sein, aber für bestimmte Taten von Menschen nur Intoleranz haben. Ich kann also als Muslima Nicht-Muslime tolerant gegenüber sein, für Rechtsradikale aber nur Intoleranz übrig haben...