Antwort auf:
Die Beschneidungsdebatte ist in vollem Gange und ich stelle fest, dass Beschneidungsbefürworter, die ihre Kinder ausschließlich aus religiösen Gründen beschneiden lassen, immer wieder einen starken Bezug auf den gesundheitlichen Aspekt legen. Ich halte dies für eine Art Lüge, denn die Gesundheit spielt für gläubige Juden und Muslime eine eher sekundäre Rolle. Warum sagen sie nicht einfach, ja, wir lassen unsere Kinder beschneiden, weil es ein Bestandteil unserer Religion ist?


Hallo Koschla,

warum sollte das "eine Art Lüge" sein? Das eine (Religion) schließt das andere (Gesundheit/Hygiene) nicht aus. Im Gegenteil- man muss die Gründe für die Beschneidungs-Vorschrift betrachten, denn der Islam begründet seine Gebote und Verbote sehr wohl und in diesem Fall sind es hygienische! Und Muslime sind sich durchaus der Gründe warum Männer beschnitten werden sollen bewusst. Warum sollen sie es dann nicht auch in einer Diskussion damit begründen?
Klar geht es Muslimen in erster Linie um die religiöse Vorschrift, aber sie wissen, dass diese Vorschrift nicht einfach sinnlos ist, sondern auch praktische Gründe hat.

Ausserdem geht es in der Beschneidungs-Debatte ja darum, das die körperliche Unversehrtheit gewährleistet sein soll und unnötige Risiken vermieden werden sollten. Da liegt es nahe, dass man sich nicht "nur" auf die Religion bezieht, sondern auch die gesundheitlichen Vorteile der Beschneidung erwähnt und die Risiken die es gibt, wenn eben nicht beschnitten wird.
Die Seite die ich verlinkt habe, ist eine nicht-religiöse und erklärt gut welche Vorteile in der Beschneidung liegen und diese Meinung wird von vielen Ärzten weltweit vertreten, in Amerika zB ist es etwas ganz normales, dass Säuglinge beschnitten werden - eben aus medizinischen Gründen.
Wenn sich dann Muslime darauf berufen, dann weil sie verdeutlichen wollen, dass dieser religiöse "Brauch" nicht sinnlos ist, sondern seinen Sinn und seine Gründe hat.

Antwort auf:
ein beschnittener Penis mag sauberer sein ( wobei auch das von der betreffenden Person abhängt, Schmutzfink ist auch beschnitten ein Schmutzfink), aber ich bezweifle sehr, dass die Beschneidung das Aids-Risiko wegnimmt. Dann müssten ja alle muslimischen Teile von Schwarzafrika aidsfrei sein- das sind sie aber nicht.


Die Beschneidung ist sicherlich kein genereller Schutz vor AIDS, dass behauptet auch niemand. Aber es ist wissenschaftlich bewiesen, dass daas Antseckungsrisiko geringer ist und auch die WHO vertritt diese Meinung. Warum dann in "Schwarzafrika" es soviel Ansteckungen gibt, hat damit zu tun, dass es weitverbreitet ist und auch oft die Mittel zur Verhütung solcher Krankheiten fehlen (kein Geld für Kondome), wären aber die Männer unbeschnitten würde es vielleicht noch mehr Ansteckungen geben.

Aber es geht ja nicht nur um Aids, sondern um viele Krankheiten die entstehen können, unter der Vorhaut ist der beste Platz für Keime, die einen Mann selbst krank machen können und darüber hinaus auch Frauen...

Ausserdem ist es häufig der Fall, dass Jungs eine Vorhautverengung haben. Ab einem gewissen Alter lässt sich ein Junge auch nicht mehr von der Mutter nackt anschauen, wer weiss wieviel Jungen ihre Pubertät mit einer verengten Vorhaut verbringen und leiden?
Oder das Bändchen reißt einfach so beim GV, was ziemlich blutig und schmerzhaft ist und schlussendlich muss dann auch beschnitten werden. In meiner Familie hatte das jemand im jungen Erwachsenealter und er selbst sagt, dass es besser sei wenn man kleine Jungs schon früh beschneidet und, dass er nur Vorteile in der Beschneidung sieht.

Also ich kann mehr Fürs als Wider erkennen, die Risiken für den Mann wenn er nicht beschnitten ist, sind vielfältiger und höher als die Beschneidung an sich.

LG

Last edited by choppy; 26/07/12 01:06 AM.