Die Beschneidungsdebatte ist in vollem Gange und ich stelle fest, dass Beschneidungsbefürworter, die ihre Kinder ausschließlich aus religiösen Gründen beschneiden lassen, immer wieder einen starken Bezug auf den gesundheitlichen Aspekt legen. Ich halte dies für eine Art Lüge, denn die Gesundheit spielt für gläubige Juden und Muslime eine eher sekundäre Rolle. Warum sagen sie nicht einfach, ja, wir lassen unsere Kinder beschneiden, weil es ein Bestandteil unserer Religion ist?
@choppy, ein beschnittener Penis mag sauberer sein ( wobei auch das von der betreffenden Person abhängt, Schmutzfink ist auch beschnitten ein Schmutzfink), aber ich bezweifle sehr, dass die Beschneidung das Aids-Risiko wegnimmt. Dann müssten ja alle muslimischen Teile von Schwarzafrika aidsfrei sein- das sind sie aber nicht.

Die Debatte ist genauso ohne zu erwartendes Ergebnis wie es eine Debatte über die Kinder- oder Erwachsenentaufe wäre. Es ist Einstellungssache und Einstellungen kann man kaum ändern. Grundsätzlich stimme ich eher mit der Meinung überein, dass es schon eine Art Körperverletzung ist, wenn man einem Säugling ein Stück Haut wegnimmt, insbesondere, da dies irreversibel ist. Ich selbst würde es dem Kind eher freistellen, in einem bestimmten Alter zu entscheiden und dies könnte dann auch als eine Art Initiation verstanden werden. Andererseits respektiere ich jahrtausendealte Traditionen, sofern sie nicht vollkommen barbarisch sind wie die Mädchenbeschneidung.
In vielen Bereichen des Lebens müssen und sollen die Eltern entscheiden, wie sie Dinge handhaben möchten. Man kann solche Sachen nicht reglementieren( wie gesagt, solange es keine grobe Körperverletzung ist) Selbst Gott reglementiert uns nicht und lässt es zu, dass der Mensch dem Menschen Leid zufügt.