Hallo Sinman, hallo whatshername, hallo marrouki,

danke für die Antworten. Sinman, ich hatte Dich noch gar nicht als neues Mitglied wahrgenommen...schön, dass immer wieder Neue kommen.
Josi hat außer einem nach ihrer eigenen Aussage blöden Spruch keinen sinnvollen Beitrag von sich gegeben ( was ja sowieso eher selten ist. Sinnfreie Beiträge sind ihre Spezialität, müssen aber unbedingt mit triefendem Sarkasmus gepaart sein, damit man sich unangreifbar macht. Mein herzliches Beileid.)

Ich selbst glaube auf jeden Fall an ein Leben nach dem Tod. Wie das allerdings aussieht, weiß ich naturgemäß nicht, denn ich war noch nicht "drüben". Es gibt Anhaltspunkte in den verschiedenen heiligen Schriften und auch Nahtodberichte sind interessant. Natürlich kann der Skeptiker alles irgendwie mit der "Vernunft" widerlegen, heilige Schriften können gefälscht sein und sind dann eben von Menschenhand geschrieben, Nahtoderfahrungen können Halluzinationserlebnisse im Gehirn sein. Beweise gibt es nicht. Deshalb heißt Glauben auch Glauben und nicht Wissenschaft.

Ich selbst bin sicher, dass ein jeder Rechenschaft ablegen muss und dass es je nach den Taten weitergeht. Das wäre auch logisch und gerecht, wenn es einen Gott gibt ( an den ich glaube, aber ist das nicht auch logisch für Atheisten?). Für mich ungeheuer interessant sind die Schriften von Emanuel Swedenborg. Er hat nach eigener Aussage die von ihm so bezeichnete "geistige Welt" sehen dürfen und sie wurde ihm erklärt. Vereinfacht gesagt sind die Taten in dieser Welt, die so genannte "Liebtätigkeit" gegenüber den Mitmenschen und auch die Sehnsucht nach Gott ( oder man könnte es auch Sehnsucht nach Vollkommenheit und da dies für einen Menschen nicht möglich ist- zumindest stetige Verbesserung) ausschlaggebend. Die ganze Welt ist eine Entsprechung Gottes und alles hat seine Entsprechung in der geistigen Welt. Er erklärt das auch, aber ich kann es nicht so widergeben wie er.

Thema Wiedergeburt: klingt logisch, es könnte sein, dass es so ist. Es wäre sehr gerecht, weil jeder genau das im nächsten Leben bekommt, was er verbreitet hat. Neulich allerdings sah ich eine Dokumentation über ein buddhistisches Kloster in Bayern mit buddhistischen Mönchen. Dort wurde gesagt, dass der Mensch wieder und wieder geboren wird, bis er die Anhaftung an irdische Dinge hinter sich lässt und ins Nirvana eingeht. Nirvana wurde als das NICHTS bezeichnet. Da stellt sich für mich die Frage: ist das erstrebenswert? Wenn irgendwann das Nichts auf mich wartet, warum sollte ich mich anstrengen, ein besserer Mensch zu werden oder Sünden zu unterlassen? Dann wäre es doch viel einfacher, einfach frisch und frei in den Tag hineinzuleben, zu tun, was mir Spaß macht, ob das auf Kosten meiner Mitmenschen geht oder nicht, könnte mir dann egal sein.

Liebe whatshername, wenn mit dem Tode alles aus ist, welchen Grund hätte man dann, ein netter Mensch zu sein? Niemand ist von Grund auf gut, ich tendiere eher zu der Ansicht, dass jeder Mensch erst mal von Grund auf schlecht ist (leider verstärkt sich diese Weltsicht mit den Jahren noch, wenn man so diverse Mitmenschen erlebt) und dass man nicht besser wird, wenn man nicht nach Verbesserung strebt. Eigentlich wäre es toll, wenn man nur zufällig auf die Erde plumpst, dort auf Teufel komm raus lebt, alles mitnimmt, was man kriegen kann und nach dem Lustprinzip lebt....keine Folgen, das ist super. Und dann ist einfach alles aus, die Würmer zerfressen meinen Körper und ich zerfalle langsam zu Staub. Eine schöne Aussicht und die totale Freiheit!

Laut Swedenborg bestehen "Himmel und Hölle", also die geistige Welt, aus verschiedenen "Abteilungen". In dieser geistigen Welt gibt es keine Verstellung wie in der irdischen Welt. Hier im Leben hat fast jeder Mensch zwei Gesichter: jemand kann den guten Menschen spielen, innerlich aber verdorben sein. Dies in verschiedenen Abwandlungen. Diese Verstellungen ist drüben nicht möglich, deshalb verwandelt sich sein Aussehen genau nach seiner inneren Art. Der Mensch wird sozusagen EINS und je nach seiner Beschaffenheit des Inneren kommt er in die entsprechende "Abteilung". Mein Favorit ist Swedenborgs Buch " Der Mensch als Mann und Weib", eklärt von Gollwitzer. Erhältlich aber nur noch über Antiquariat, soviel ich weiß. Interessanter Link auch für andere alte Bücher ist www.zvab.de.
Kürzlich hat mir eine Christin ( Freikirchlerin) dasselbe gesagt, sie meinte, es gehe genauso weiter, wie man gelebt habe.

Die Bibel und den Koran habe ich gelesen ( nein, nicht komplett, aber ziemlich viel davon), in ihnen wird Strafe angedroht, in verschiedenen Bildern, aber auch Gnade im Fall der Reue und Umkehr.

Nach meiner Meinung sagen alle heiligen Schriften und alle Religionen das Gleiche aus, nämlich dass man auf seine Taten und Gedanken achten soll und dass man sich verbessern soll. Alle fordern Ehrfurcht gegenüber Gott. Deshalb glaube ich auch, dass es nicht entscheidend ist, welcher Religion man angehört, auch wenn ich selbst mich bekenne. Ich betrachte eine Religion eher als Anhaltspunkt für mich, um einen Wege gehen zu können, der ansonsten meine Kapazitäten überschreiten würde. Antworten auf Fragen kann man selten in sich selbst finden, weil der Mensch zu klein ist. Für mich selbst sind die beiden Religionen Christentum und Islam entscheidend, erklärbar anhand meiner Herkunft und meines weiteren Lebens. Mit den anderen Religionen kenne ich mich nicht wirklich gut aus und weiß nurin etwa die Inhalte. Was die letzte Wahrheit ist, kann ich nicht sagen, auch wenn das die Frage ist, die mich und wohl die gesamte Menschheit quält.
Die verschiedenen Gebote wie kein Schweinefleisch im Islam, keine Vermischung von Fleisch und Milch im Judentum, kein Rind im Hinduismus usw. haben nach meinem Empfinden keinen Grund außer den, den Gehorsam des Menschen auf die Probe zu stellen. Ich halte es auch durchaus für möglich, dass ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, aber sein Leben dergestalt lebt, dass er wie ein Gläubiger lebt, Gnade findet. Wie gesagt, dies ist nur mein persönliches Empfinden. Leider besitze ich kein definitives Wissen, was Gott und die geistige Welt betrifft.

Da wir uns hier in einem Marokkoforum befinden und somit der Islam ein Thema ist, will ich hier noch meine Sicht dazu beschreiben: im Koran ist immer wieder die Rede davon, dass niemand ins Paradies kommt, der sich nicht zum ISLAM bekennt, keiner, der nicht MUSLIM ist. Nun soll man die Bedeutung der Worte Muslim und Islam überlegen und dann ist meiner Meinung nach alles ziemlich klar.
Islam heißt "Hingabe an Gott", kürzlich hat jemand es sehr gut beschrieben, aber ich konnte es jetzt trotz Suche nicht mehr finden, als die " totale Hingabe durch Kapitulation". Kapitulation in diesem Fall positiv und nicht negativ!
Wenn also jemand sein Leben nach Gottes Willen richtet, so ist er ein Muslim- ich sehe das so. Ich fühle mich nicht in der Lage, zu sagen, Hinduisten oder Buddhisten oder sonstjemand kommt in die Hölle. Das wäre vermessen und ich würde mich auf eine Stufe mit Gott setzen.
Wenn man also das Wort ISLAM in dieser neuen Beleuchtung sieht, gewinnt es eine ganz neue Bedeutung. Dann gäbe es sehr viel Islam auf dieser Welt und sehr viele Muslime.

Marrouki hat es treffend gesagt: keiner will sterben, jeder hat Angst davor. Aber genau mit dem, wovor man Angst hat, muss man sich beschäftigen. Flucht nützt nichts. Wir sind, wie mein Schwager immer so schön sagt " ein Mückenschiss im Universum" und geboren um zu sterben.