Original geschrieben von: theomarrakchi

Meine Frau erzaehlte mir heute von einem Bericht im marokkanischen Fernsehen, dass immer mehr spanische Aerzte in Marokko taetig werden.
Darueberhinaus hat sie in der Naehe ihres Eleternhauses in Fes mehrere spanische Bauarbeiter auf einer Baustelle angetroffen.
Parallel zur Rueckkehr zahlreicher Marokkaner aus Spanien in ihr Heimatland folgen ihnen taeglich mehr Spanier in die gleiche Richtung. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein wann das bezness in umgekehrter Richtung beginnt, zumindest was Spanien betrifft.
Ich beobachte seit einigen Jahren wie es in Marokko langsam aber sicher vorangeht, waehrend es in Spanien immer schneller den Berg hinuntergeht, und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Waehrend das eine Land voranschreitet wird in Spanien die Mineraloelsteuer um etwa 5 Cent pro Liter erhoeht um wenigstens halbwegs das Gesundheitswesen aufrecht erhalten zu koennen.

Leider ist das nicht übertrieben. Es ist der helle Wahnsinn, was hier los ist. Vielleicht ist es im Norden Spaniens ja noch etwas (nicht viel) besser, aber hier in Andalusien ist es eine Katastrophe.
Ich persönlich bin bis jetzt von der Arbeitslosigkeit verschont geblieben. Aber wie es aussieht nicht mehr lange, wahrscheinlich wird mein Vertrag diesen Sommer nicht verlängert. Eine Zeit lang kann ich mich dann so über Wasser halten, also ich stehe nicht gleich auf der Straße. In den letzten Jahren habe ich gut (naja...für hiesige Verhältnisse gut) verdient und konnte etwas sparen. Ich könnte Privatunterricht geben, die Nachfrage nach Deutsch steigt aufgrund der Situation. Aber damit verdiene ich im Monat deutlich weniger als ich an Ausgaben habe, und noch dazu schwarz. Das ist keine Dauerlösung.
Auf lange Sicht werde ich dann wohl die Koffer packen müssen und zwangsweise nach Deutschland zurüchauswandern.
In Marokko geht es zwar aufwärts, aber nicht ganz so schnell, wie es in Spanien abwärts geht.
Noch ist es in Marokko nicht genug aufwärts gegangen, als dass man da ankommen könnte und glauben, man würde da einfach so als Europäer ohne Familie, ohne "Vitamin B" einen Job finden, von dem man leben kann. Mag sein, dass bestimmte Berufe gefragt sind, aber meiner ist da nicht dabei.
Bewerben werde ich mich inshallah dennoch wo es geht, bevor ich die Koffer in Richtung Deutschland packe.


LG