Hallo,

vor einigen Jahren bin ich zum Islam uebergewechselt. Anfangs war die Sache schon toll. Man musste nicht viel nachdenken, sondern nur glauben was der Koran sagt und hinterher wartet auf einen das Paradies mit all seinem Spass, insbesondere fuer uns Maenner. Frueher war ich Katholik und da war die Sache viel anstrengender aber die in Aussicht gestellte Belohnung auch viel langweiliger als im Islam.

In letzter Zeit fuehle ich allerdings eine grosse Leere. Es kommt mir immer mehr so vor, als ob im Islam hauptsaechlich Themen behandelt werden, die nicht so viel mit mir, aber viel mit arabischer Wuestenkultur zu tun haben. Das islamische Paradies beschreibt, so erzaehlte mir kuerzlich z.B ein Christ, nichts anderes als die orientalische Oase, nach der ein Araber nach einer langen Wuestentour lechzt. Viele Brunnen, viele Frauen, viele Palaeste, etc. alles Dinge, die es in der Wuest nicht gibt und die ein Mann sich bei der grossen Hitze in seinem gequaelten Verstand einbildet. Ich hasse die Christen und bekaempfe sie und deswegen will ich dem Christen auch nicht glauben.
Meine Freunde sagen mir, dass ich nicht so viel denken, sondern einfach nur glauben soll und das tun was einem in der Moschee gesagt wird.

Meine Frau ist aus der Naehe von Agadir - abgesehen davon, dass sie immer etwas viel Geld fuer ihre Verwandtschaft verbraucht, ist sie ein liebes Ding, kocht fleissig, waescht und putzt und macht alles war ich ihr sage. Leider kann ich mit ihr ueber meine Probleme ueberhaupt nicht reden. Es kommt mir so vor, als ob meine Frau intellektuell gar nicht begreift, was mein Kummer ist.

Wer kann mir helfen? Ich will nach wie vor von ganzem Herzen Muslim sein, doch kommt es mir immer mehr so vor, als ob es im Islam gar nicht so um Glauben, sondern nur um die Einhaltung vorgegebener Rituale geht.
Was soll ich tun???? Ich bin ganz verzweifelt.