Also das mit dem "Einladen" kann man auch noch anders interpretieren:

daß das Fischereiabkommen deshalb nicht verlängert wird, weil die Westsahara im Schlepptau der Algerier noch nicht so befreit ist, wie das die Europäer gerne hätten und dann die 22 Schiffe (was haben die eigentlich vor der Küste Marokko's verloren - warum sind es überhaupt europäische Fischfangflotten nicht marokkanische?) höflich gebeten werden, doch bitte nach Hause umzukehren und wenn überhaupt dann in Niedersachsen oder in den Banlieus vor Paris zu fischen: was daran unlogisch sein soll, möge uns doch bitte jetzt mal die Sonnenuhr erklären - außer daß die Wortwahl nicht diejenige ist, die sie am besten versteht.

Ist hier irgendjemandem der Gedanke gekommen, daß Marokko der letzte stehende arabische Staat ist, der noch einigermassen funktioniert: Lybien ist ja praktischerweise kurz nachdem Gaddafi's Sohn die Beweise (Überweisungsbelege) auf den Tisch legen wollte, daß er es war, der Sarkozy den Wahlkampf finanziert hat, "befreit" worden - unter massivem milittärischem und geheimdienstlichen Einsatzes der Franzosen. Praktischerweise wurden dann auch gleich von den klammen europäischen Ländern die in den zweistelligen Bereich gehenden ausländischen Investitionen von Gaddafi beschlagnahmt; alleine in Deutschland so an die 9 Milliarden, im Rest Europas so um die 34 Milliarden - was dann natürlich die 31 Milliönchen, die die EU an Marokko ausgibt in einem etwas anderen Licht erscheinen lässt, abgesehen davon, daß den Marokkanern ja die echt ungeliebte Aufgabe zugedacht ist, alle "Neger" in Auffangzäunen abzulesen, die sie um Tanger, Septa und Ceuta errichtet haben, nur damit die Europäer sie selbst nicht anfassen müssen, die sie - falls das nicht ganz klappt - selbst gerne im Meer ertrinken lassen, wenn nicht gar mit etwas Nachhilfe beim Kentern, selbst ersäuft haben: was die Italiener schon gar nicht mehr notwendig finden, zu bestreiten.

Das mit dem Einladen könnte man also auch so verstehen, daß die Marokkaner beim Einladen der EU zum Fischen in ihren Gewässern (Fischereiabkommen, Freihandelsabkommen) noch nicht ganz verstanden hatten, daß Europäer grundsätzlich davon ausgehen, daß in einer Einladung in einem arabischen Land das "Auf-den-Tisch-Scheissen" automatisch mit inbegriffen wäre - eine Gepflogenheit, die ich schon oft habe den Marokkanern erläutern müssen, daß sie nicht auf JEDEN Europäaer zutrifft (auch geistiges Auf-den-Tisch-scheissen bleibt trotzdem noch Auf-den-Tisch-scheissen: dazu zählen auch Diskussionen über den Islam kurz nachdem man gut gegessen hat und vor allem Diskussionen über die Westsahara, gerne auch über die Kosten, die der König verursacht etc. etc., Frauenknechtung, Kopftuch und Ramadan". Meine Empfehlung an Marokkaner in diesem Zusammenhang: einfach auch "Auf-den -Tisch-Scheissen" - was hier in diesem Thread jetzt irrigerweise noch immer als "Einladen" bezeichnet wird. Sicher wird es nur kurze Zeit dauern, bis auch das Synonymwörterbuch von Najib das verstanden hat: Dann wird es auch wieder sehr logisch.

Zum Schluß: nachdem Marokko das einzige Land im MENA-Raum ist, das noch funktioniert und noch nicht im Gefolge der von allen Seiten völlig mißverstandenen arabischen Frühlinge peu-a-peu unter französischen/amerikanischen Einfluß gekommen ist, werden wir wohl jetzt noch etliche solche stillen-Übernahmeversuche wie die mit dem Fischereiabkommen erleben und ehrlich gesagt: bei 11 Milliarden Staatsschulden (manche sprechen auch von 13 Milliarden, das ist weniger als eine Fürstenfeldbrucker Stadtsparkasse an Gift-Papieren im Depot liegen hat) ist auf die EU Strukturförderung auch geschissen: auf die 31 Millionen ebenso wie auf die 22 Schiffe, die den Marokkanern ihre Fische wegfischen.

Fliegenschiß sozusagen.

Josi