eben, wie gesagt es ist nicht alles nur schwarz oder weiss. und ich finde es total okay wenn man auch die negativen seiten des partners wahrnimmt.
genau das ist eben auch liebe den partner auch zu lieben wenn nicht alles nur supertoll ist.
habe letztens gerade einen bericht in einer psychologie zeitschrift gelesen. es ging darum, dass sich heutzutage so viele paare trennen, weil nach den ersten jahren die größte verliebtheit weg ist und man dann plötzlich auch negative seiten bewusst wahr nimmt. doch viele menschen haben so eine vorstellung, dass der partner perfekt sein muss und sind dann irgendwann frustriert.
ich finde es deshalb gut, wenn man über schlechte angewohnheiten des partners reden kann ohne an ihm gleich alles schlecht zu machen. was nicht heißt, dass man nicht immer wieder gespräche führen sollte, seine eigenen ansichten und wünche vermitteln etc.
und auch sich selbst sollte man oft an der eigenen nase packen und an sich arbeiten. eine beziehung, wie schön sie auch überwiegend sein mag, ist eben nicht nur toll und schön und ewig ohne probleme und dazu gehört halt, dass man immer wieder das gespräch sucht und daran arbeitet.
an den perfekten partner glaube ich nicht. in meinen bekanntenkreis kenne ich viele, die nach außen so getan haben, als ob sie die glücklichsten eheleute seien, der eigene partner der beste, perfekteste und gerade vieler dieser beziehungen nahmen oft ein tragisches, überraschendes und trauriges ende mit dem niemand gerechnet hätte, dass gerade denen dies passieren würde.
während ich andere paare kenne, die ganz offen und ehrlich mit den negativen seiten ihrer beziehung umgehen und die beziehung etliche jahre besteht und man auch merkt, dass die glücklich miteinander sind.

allerdings merke ich, dass man als ehefrau eines marokkaners einen deutlich größeren gesellschaftlichen druck ausgeliefert ist. man muss immer wieder bestätigen und beweisen, dass der marokkanische ehemann ja nett, gut, lieb etc. ist. die gesellschaft fragt einen, ja quetscht einen regelrecht darüber aus und stochert rum. ein marokkaner muss wohl dreimal so nett sein, dreimal so höflich und darf nur einen bruchteil von fehler eines heimischen mannes haben, damit er als guter ehemann von der gesellschaft akzeptiert wird und selbst das reicht dann nicht aus, denn er könnte es ja nur spielen...
da ist der druck oft so groß, dass man dann alles schön redet und immer wieder beweisen muss, wie toll der marokkanische partner ist und wie fürsorglich etc..

Last edited by choppy; 27/05/11 01:30 PM.