Klasse Thema.

Ich hab die Toiletten überhaupt nicht gerne.

Hier aber mal was zum lesen und schmunzeln.

Ich lach mich heute noch über die Dame kaputt. Übrigens das kommt von @Pelion die dieses im Netz gefunden hat.
Seitdem bin ich totaler Fan von der Bloggerin.

Viel Spass beim lesen :

Mykose in Marokko


Da Norderney als Reiseziel keinesfalls mehr in Frage kommt, musste ich mich anderweitig in der Welt umsehen.
Das tat ich in Marokko.

Als ich also neulich in Casablanca landete, stürmte ich, als erste Tat auf einem anderen Kontinent, die Flughafentoilette.
Ich hatte nämlich gelesen, dass Exkremente, die im Flugzeug anfallen, zu Blöcken schockgefrostet und über'm Meer abgeworfen werden, und ich wollte schließlich keinen Delphin oder anderen Fisch zu Tode pinkeln.
So schoß ich also randvoll ins Flughafenklo und hatte die Wahl zwischen Kabine mit Bodenloch und Haltegriffen oder Kabine mit dreckiger Schüssel.
Ich wählte die Schüssel. Toilettenpapier gab's nicht und somit war mein erstes Wasserlassen in Nordafrika keine sehr hygienische Erfahrung.
Kaum war ich 'raus, betrat eine Reinigungskraft mit Putzwagen den Waschraum! War klar...

2 Tage später kam es zu fiesen Symptomen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, die aber eindeutig auf eines hinwiesen: Vaginalmykose.

Super! Mit sowas hatte ich im Urlaub nicht gerechnet.
Meine Reiseapotheke enthielt einiges gegen Migräne, Montezumas Rache und Moskitostiche, aber an Pilzmittel hatte ich nicht gedacht.

Also machte ich mich, bewaffnet mit meinem Deutsch-Französisch Lilliput-Langenscheidt, auf in die nächste Apotheke.

Drinnen empfing mich ein älterer Marokkaner im weißen Kittel.
Nachdem geklärt war, dass er weder englisch, noch deutsch sprach, packte ich den Langenscheidt aus.
Da in der Lilliput-Ausgabe wichtige Worte wie Juckreiz, Mykose oder Vaginaltablette leider nicht vorkommen, entspann sich ein sehr zäh verlaufender Dialog.

Ich: blätterblätterblätter "Bonjour, monsieur. J'ai mal au bas ventre."
Er: "Pardon?"
Ich (lauter): "J'ai mal au bas ventre!"
Er (französisch): "BlaVentreBlabla?"
Ich (auf meinen Mons Pubis zeigend): "Là!"
Er: "BlablaDocteurBla?"
Ich: "Non, pas docteur. J'ai besoin médecin."
Er: "Blablabla!"
Ich (zwischen meine Beine deutend): "Intérieur, pas extérieur."
Er (mit stoischer Miene): "Hm."
Ich (von Hitzewelle überflutet): *Blätterblätterblätter*!!!
Türglocke: "DingDong!"
Eine alte Frau betrat die Apotheke.
Super, Zeugen kann man bei sowas prima brauchen!
Ich: "Suppositoire pour intérieur, s'il vous plaît!"
Er: "Ah - diarrhée!"
Ich: "Non non! Pas diarrhée! Pas *blätterblätter* derrière. J'ai mal avant."
Er: ".?."
Ich (mittlerweile mit hochrotem Kopf und schwitzend wie im Haman, nochmals verzweifelt zwischen meine Beine deutend): "Là!"

Ich war mir sicher, diese Geste würde mich in den Knast bringen, so genant wie muslimische Leute doch sind und so finster, wie der Apotheker mich ansah.
Und dann brüllte er auch schon los:
"DERYA!! DEEERYAAA!!!"
Ich (hektisch): *blätterblätterblätter*!
Was -ums Himmels Willen- bedeutet DERYA?
"Hilfe, Sittenpolizei! Eine von diesen schambefreiten Christinnen fordert mich zum Geschlechtsverkehr auf!"???
Eine Tür hinter der Verkaufstheke wurde aufgerissen und eine weißbekittelte Frau in meinem Alter betrat den Raum.
Er (schulterzuckend auf mich deutend):
"Derya, BlaVentreBlaMédecineBlaBlaSuppositoireBlaBlaExtérieurBlaBlaBla!"
Derya musterte mich kurz, dann bückte sie sich, griff unter die Theke und knallte dann eine Packung Canesten Gyn Once auf den Tresen.
"Voilà, Madame!"
Merci beaucoup, chère Derya!
So einfach wär's gewesen...
Canesten - eine Sprache, die man überall spricht!
Ich glaube, ich sollte wirklich in die Werbung gehen!

Hier die Übersetzung für alle Nicht-Franzosen:
Ich: Tach. Ich bin krank da unten.
Er: Häää?
Ich: Ich bin krank da untäään!
Er: BlaUntenBlabla.
Ich (auf meinen Schamhügel zeigend) : Da!
Er: BlablaDoktorBla.
Ich: Nein, kein Arzt. Ich brauche Medizin.
Er: BlablaBla.
Ich (zwischen meine Beine deutend): Inneneinrichtung, nicht Äußeres.
Er: Hm.
Türglocke: DingDong. Alte Frau betritt den Laden.
Ich: Zäpfchen für die Inneneinrichtung, bitte.
Er: Ach Durchfall!
Ich: Nein, nein, nicht Durchfall! Nicht hinten! Ich bin vorne krank!
Er: .?.
Ich: (mittlerweile mit hochrotem Kopf und schwitzend wie im Haman, nochmals verzweifelt zwischen meine Beine deutend): Da!
Er: DERYA!!!
Rest ist bekannt.