@ rer

Da kann rein theoretisch alles passieren, oder auch nicht.

Antwort auf:
Marokko - Krasse Kluft zwischen Arm und Reich

In Marokko liegt das mythische Casablanca, das Land im Westen Nordafrikas gilt als beliebtes Urlaubsziel. Doch hinter schönen Fassaden eröffnet sich ein Land von herben Gegensätzen: Die Kluft zwischen Arm und Reich ist nirgends im Maghreb so groß wie hier. Die Analphabetenrate ist außerhalb der Städte sehr hoch, 50 Prozent der Frauen können weder lesen noch schreiben.

König Mohammed VI. bestimmt im Wesentlichen die Geschicke des Landes. Der 47 Jahre alte Monarch hat sich einen Ruf als Reformer erworben. In seiner ersten Thronrede 1999 kündigte er eine "aktive Sozialpolitik" an. Tatsächlich hat er Frauenrechte gestärkt und ließ das autoritäre Regime seines Vaters aufarbeiten. Doch das Versprechen, sich für mehr Arbeitsplätze, gegen Armut und Korruption einzusetzen, hat er nicht gehalten.

Misswirtschaft und Korruption grassieren. Jungen Marokkanern fehlen die Perspektiven im eigenen Land, 30 Prozent sind arbeitslos. Besonders betroffen sind junge Akademiker - bereits seit rund zehn Jahren campieren ihre Protestgruppen vor dem Parlament in Rabat. Immerhin gibt es in Marokko ein Parlament, wenngleich der König es jederzeit auflösen kann. Wahlen sind zwar transparenter und liberaler als in Tunesien oder Ägypten. Marokko sei aber "weder demokratisch noch befindet es sich in einem demokratischen Transitionsprozess", warnte die Nahost-Expertin Eva Wegner anlässlich der Parlamentswahlen vor vier Jahren.

Aus Unzufriedenheit und Wut über die Verhältnisse haben Demonstranten bereits mehrfach den ultimativen Protest gewählt - und sich selbst angezündet. Eine Gruppe junger Marokkaner ruft bei Facebook für den 20. Februar zu einem Protesttag auf. Die Regierung nehme die Ankündigung ausgesprochen gelassen zur Kenntnis, sagte der marokkanische Regierungssprecher. Das Land befinde sich in einem "langfristigen und unumkehrbaren Prozess der Demokratisierung und Öffnung".

Die Autorität des Königs, der für seine Vorliebe für Jetskis und Sportwagen bekannt ist, wird bislang nicht in Frage gestellt. Er gilt als "Führer der Gläubigen", dessen Herkunft direkt vom Propheten Mohammed abgeleitet wird. Um die Bevölkerung zu beruhigen, könnte Mohammed VI. - wie der jordanische König - einfach die Regierung entlassen.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,744111-2,00.html

Ist nicht unbedingt meine Meinung.
Diese hier oft geposteten verklärten, durch die "rosarote Brille" betrachteten "in Marokko ist alles wunderbar"-Märchen glauben eh nur Menschen, die Marokko nicht kennen.

Schade und beschämend finde ich, dass es viele hier besser wissen, aber scheinbar nicht den Arsch in der Hose haben, gegen die allseits bekannten Forenclowns Stellung zu beziehen.

In stiller Vorfreude auf die vollmundigen, "netten" statements der hier ab(und an)wesenden "wahren" Marokkokenner...

Winken1


Last edited by murmel; 08/02/11 09:07 PM.