nach vielem, was ich hier gelesen hatte, war mir vor dem gang zur polizei so richtig mulmig zu mute. im nachhinein gesehen war's aber total easy.

wir mussten beide gar keine fragen über den anderen beantworten. nur fragen über sich selber. ich habe meinen lebenslauf runtergelabert, mein mann den seinen. den polizisten waren die exakten daten wahnsinnig wichtig. und ich habe an den fingern abgezählt, ob ich denn nun 1982 im kindergarten war oder doch eher 1983. ehm. ja... meinen mann haben sie gefragt, wann, wo und wie wir uns kennenlernten. mich aber nicht. dafür wollten sie von mir wissen, wie häufig ich schon in marokko gewesen sei. aber von ihm nicht usw. es gab weder ein kreuzverhör noch sexfragen. und am ende haben sie sich entschuldigt, soviel gefragt zu haben, aber das sei halt ihr job. (und im gleichen atemzug haben sie auch noch erwähnt, dass neulich eine 50-jährige französin mit einem 20-jährigen marokkaner da gewesen sei. dass es wohl nicht wahre liebe sei, sei ja klar. und deshalb hätten die beiden einfach so gearscht, sieben tage am stück hätten sie die beiden immer und immer wieder vorgeladen und ein paar stupide fragen gestellt. einfach so, weil sie es lustig gefunden hätten...)

mir ist aufgefallen, dass die ganz klare vorstellungen haben, wie so ein lebenslauf einer europäerin auszusehen hat. ich hab alles schön aufgeschrieben (sogar schreiben durfte ich selber): kindergarten, primarschule, sekundarschule, gymnasium, uni, job 1, job 2 usw. und dann kam die frage, wie es denn mit praktika aussehe. nur hatte ich direkt nach der uni eine festanstellung, also nix praktikum. und das war für die zwei polizisten unvorstellbar. ich solle doch bitte nochmals überlegen. und am ende wussten sie gar nicht, wie sie mit diesem aussergewöhnlichen fall umgehen sollten.

ansonsten war's aber total easy. ich weiss bis heute nicht genau, was denen die angaben über meinen kindergarten gebracht haben. aber sie machen ja auch nur ihren job... crazy